Keen Targhee III – ein Wanderstiefel im Langzeittest

Von Aktivdurchdasleben @aktivddleben

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Letztes Jahr im Mai hielten wir sie das erste Mal in den Händen, unsere neuen Wanderstiefel. Die Keen Targhee III Waterproof Wandersteifen für Damen.
Diese haben wir jetzt fast ein Jahr ausgiebig getestet und darüber möchten wir euch in diesem Beitra berichten.

Der erste Eindruck

Zuallererst zählt ja mal das Aussehen, Ohne ein gutes Aussehen, interessiert sich vermutlich niemand für einen Schuh.
Wir haben uns für die Farben weiss/boysenberry und den bleacher/duck green entscheiden. Anita mochte es etwas farbiger, ich etwas unausffälliger.

Der erste Eindruck ist ein guter. Der Schuh ist hübsch anzusehen, sieht sauber verarbeitet aus und liegt gut am Fuß an. Vorne erscheinen sie breit, sogar breiter als der extra breite Meindl vorher. Das ist für unsere Füße ein wirklicher Vorteil. Unsere Füße fühlen sich recht wohl darin, aber noich waren wir ja nichts draußen...

Materialien und Ausstattung
Aus was besteht der Keen Targhee III?
  • Obermaterial aus wasserdichtem Leder und leistungsstarkem Mesh. Es ist ein umweltfreundliches Premium-Leder aus LWG-zertifizierter Gerbereien.
  • KEEN All-Terrain-Gummi-Außensohle für hohe Traktion
  • Dual density Formgepresste EVA-Zwischensohle
  • Atmungsaktives Mesh-Futter
  • Herausnehmbares metatomisches Dual-Density-EVA-Fußbett
  • PFC-FREI wasserabweisend
Besonderheiten

Die Keen.dry Membran verspricht Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit und das anatomisch gefoprmte Fußbett soll sich gut an den Fuß anpassen.
Ein Schnürsystem mit 6 Punkten, wovon der obere nach hinten offen ist, gewährleistet eine gute Anpassung an den Fuß und die 4mm Flexionskerben in der Sohle für verbesserte Traktion im Gelände.
Außerdem sorgt Cleansport NXT™ für eine natürliche Geruchskontrolle.
Soweit zur grauen Theorie. Aus Erfahrung wissen wir, dass sich vieles gut liest, es stellt sich erst da draußen heraus, ob der Schuh gut ist für uns.

Ein paar Tage nach dem Erhalt stiefelten wir das erste Mal los. Erstmal klein anfangen. Eine Traumschleife vor der Haustür von 8 Kilometern sollte unser erster Versuch sein.

Der erste Eindruck bestätigte sich. Unsere Füße fühlen sich in dem Gelände gut. Anita muss sich an die Stiefelform gewöhnen. Sie trug bis dato nur Halbschuhe, aber so langsam wollte auch sie sich an Wanderstiefel heranwagen. Die Umstellung sollte sich noch ein bisschen hinziehen.
Ich trug vorher die Meindl Piemont Lady Mid GTX und war mit denen sehr zufrieden. Nach gut 4 Jahren mit hoher Belastung machten sich aber so langsam die vielen Kilometer bemerkbar. Sie waren zwar immer noch wasserdicht, aber die Sohle war einfach abgelaufen. Nun mit den neuen Schuhen von Keen freuten sich meine Fußsohlen mal wieder darüber, nicht jeden Stein zu bemerken.

Es folgten Wanderungen mit vielen unterschiedlichen Wegbeschaffenheiten. Ob Felsen, Sand, Waldweg, Wiesen oder Schotter, es war vermutlich so gut wie alles dabei.
Sie wanderten z.B. beim Marsch zum Meer auf Föhr auf Sand und durch Schlick einmal um die Insel, und wurden so auch ein Inselheld, sie gingen den Saar-Hunsrück-Steig-Wandermarathon 2019 und schafften ihn, kletterten mit mir den Klettersteig Calmont bei sengender Hitze, wanderten auf der Schwede-Bure-Tour hoch über dem Rhein, stiefelten über den noch nichtmal eröffneten Nahesteig und waren während der Königsetappe des Rheinsteigs auch dabei. Auch den Bergschluchtenpfad rund um Brodenbach durften sie gehen und im Allgäu wanderten sie auf der Wandertrilogie.
Das waren natürlich nur einige der Wanderungen, die sie mitgemacht haben.

Langzeiterfahrung

Ja, Schuhe und Fuß, das ist auch eine Gewöhnungssache. Das Fußbett muss sich an die Anatomie des Fusses anpassen und mit jedem Schuh ist auch der Gang ein anderer. Denn wenn sich eine Sohle und das Fußbett ändern, ändert sich auch die Art und Weise, wie der Fuß sich darin zurechtfindet, das Fußgewölbe ändert sich mit.
Nach den ersten Wanderungen hatten sich meine Keen Targhee III und ich aneinander gewöhnt. Ich mag sie, und wenn es nicht zu alpin und hart unter den Schuhen ist, sind sie für mich eine wunderbare Wahl.
Die Schafthöhe ist für mich optimal, nicht zu hoch, nicht zu flach. Ich habe einen guten Halt.
Bei heißem Wetter gab es keinerlei Probleme, selbst oben an der Nordsee in Sand und Schlick schlugen sich die Targhee III an meinen Füßen super. Da wir dort zum Teil auch auf Asphalt liefen, kann ich sagen, dass sie auch das gut meisterten und meine Füße nicht übermäßig meckerten.
Bei nassem Untergrund haben die Targhee einen guten Halt bewiesen. Matsch und rutschige Waldpassagen machten keine Probleme.

Anita hat die Größe 40 gewählt, die hat sie bei anderen Schuhen mittlerweile auch - und das passt sehr gut.
Ich hätte gern wie bei dem Meindl die 41,5 gewählt, leider bietet Keen ab der 41 keine halben Größen mehr an. Nun trage ich eine 41 und bin auch sehr zufrieden. Dadurch, dass die Schuhe im Vorderfuß-Bereich wirklich anständig Platz haben, ist das sogar optimal so. Doppellagige Strümpfe, wie unsere geliebten Wrightsocks haben darin ausreichend Platz.

Spezialfälle: Anitas Füße

Es ist so, dass Anitas Füße sehr (und ich meine sehr) sensibel sind. Die Sohle des Keen Targhee III ist für Anita oft nicht dick genug. Sie merkt die Steine zu sehr.
Auch der mittelhohe Schaft machte ihr anfänglich zu schaffen. Die Beweglichkeit im Sprunggelenk ist ja doch eingeschränkt, wenn man vorher immer nur Halbschuhe getragen hat, dann ist es vielleicht sogar unangenehm. Das wäre vermutlich mit jedem anderen halbhohen Wanderstiefel ebenso gewesen.
Ihr wisst, wie das ist?
Wenn du in einem Schuh einmal Schmerzen hattest, dann ziehst du ihn nicht mehr so gern an. Aber Anita gab dem Targhee III noch einige Chancen und ich glaube, so langsam haben sie sich doch mehr aneinander gewöhnt. Durch eine etwas lockerere Art der Schnürung ließen sich ihre Fäüße doch darauf ein, mit dem Schuh gut zu gehen.

Mit dem Keen Targhee III Mid WP haben wir einen Schuh, der sehr flxibel und vielseitig ist. Er macht sich gut im Wald, auf Wiesenwegen, auf Asphalt, im Sand und auf unebenen nichtalpinen Steigen. Die Wanderstiefel sind wasserfest und atmen gut, wir haben auch auf den hitzigen Touren nicht unangenhem geschwitzt. Die Fußsohle hat einen guten Halt und der Knöchel ebenso, die Schnürung lässt sich gut bedienen und der Fuß ist stabil im Schuh. Die reflektierenden Elemente geben dem Schuh ein schnittiges Aussehen.

Für den alpinen Raum sind sie eher nicht geeignet, da die Sohle dafür einfach nicht ausgelegt ist.
Für den Fall gibt es durchaus passendere Schuhe, auch bei Keen, zum Beispiel den Karraig. Den werden wir euch als nächstes im Langzeittest vorstellen.

Farben/Preis

Den Keen Targhee III Mid WP gibt es in den Größen 35-42 und in den Farben:
alcatraz/blue turquoise, weiss/boysenberry (Anita), safari/coral, braun und magnet/atlantic blue. Die bleacher/duck green gibt es scheinbar nicht mehr.
Der Preis bei Keen direkt beträgt 139,95 Euro.

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Weiterführende Links

Offenlegung

Die Keen Targhee III Wanderstiefel wurden uns von Keen unentgeltlich zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Berichterstattung spiegelt allerdings ausdrücklich unsere Meinung wieder.