Apple Macintosh
Ich weiß, was der Leser jetzt gleich denken wird und sicherlich haben die meisten Recht. Vor zwei Jahren schenkte ein Freund von mir seinem damals zwölfjährigen Sohn ein Apple iPod. Und um es auch richtig nutzen zu können benötigte der junge Mann auch einen Account bei iTunes, der wiederum an ein Bankkonto oder eine Kreditkarte gekoppelt sein musste, über die dann später Käufe im iTunes-Store abgerechnet werden. Eine äußert gefährliche Konstellation, wie sich später herausstellte.
Zwei Jahre gingen ins Land, in denen der Heranwachsende sein Taschengeld immer wieder in iTunes-Karten aus dem Supermarkt gesteckt hat und die Tatsache, dass ein Bankkonto hinterlegt worden war, geriet nach und nach immer mehr in Vergessenheit.
Bis dann eines Tages ein Apple iPad unter dem Weihnachtsbaum lag und nur darauf wartete, mit allerlei tollen Dingen aus dem iTunes-Store bestückt zu werden. Nun war kurz vor dem Fest eine Abbuchung von zwei, drei Euro vom Bankkonto getätigt worden, und der Vater erkundigte sich, wie man die Kopplung aufheben könne. Dies ginge angeblich erst, wenn die Transaktionen abgeschlosen seien, also wenn der Betrag von 2-3 Euro bezahlt und verbucht sei.
Wie es das Schicksal so will, hat man als Erwachsener vor dem Weihnachtsstress in der Regel andere Dinge, auf die man achten möchte, als die Frage, ob der iTunes-Store sich seine drei Euro geholt hat oder nicht, und so geriet auch hier die Aufgabe, den Account bei Click and Buy, über den die Käufe im iTunes Store im Falle von zu wenig Guthaben auf den gekauften Karten in Vergessenheit.
Und so nahm die Sache ihren Lauf, als dann der Sohn mit seinem neuen iPad in dem Glauben, das Bankkonto seines Vaters sei nicht mehr an den Store gekoppelt.
Da wurde dann also eingekauft, als gäbe es kein Morgen mehr, und nach nicht mal einer Stunde empfing der Vater des Jungen auf seinem Smartphone die erste Email, auf denen über den Einkauf und die bevorstehende Abbuchung des Kaufpreises vom angegebenen Konto informiert wurde. Und dann noch eine. Und noch eine, und noch eine und und und.
Insgesamt empfing der Vater über siebzig Emails mit einer Gesamteinkaufssumme von fast 800 Euro, die dann in den nächsten Tagen zu berappen wären. Man kann sich vorstellen, welchen Einfluss diese Ankündigungen auf die Laune gehabt haben werden.
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