Katzenzungen – Hörspiel über Unglaubliches inmitten der ganz normalen Realität – Irmgard Maenner

Veröffentlicht am 23. Januar 2019

DLR – Mittwoch, 23. Jan 2019 21:30 Uhr

Eine Frau verwandelt sich in eine Tüpfelhyäne, ein Brief kündigt die Eliminierung von sechzig Personen an, die nach und nach auf mysteriöse Weise verschwinden, und der Schwarm eines Literaturkränzchens krümmt sich beim Flamencotanzen halbnackt auf dem Fußboden. In Irmgard Maenners »Katzenzungen« spielt sich Unglaubliches inmitten der ganz normalen Realität ab und durch die banale Alltäglichkeit schimmert, ziemlich beunruhigend, immer das Absurde durch.

Im Brustkorb einer Frau nistet sich ein Drache ein und lässt sich rechts in der Lunge zum Schlafen nieder. Jetzt ist das Wichtigste, klug und umsichtig vorzugehen. Die Frau muss verhindern, dass der Drache seinen Kopf hebt. Er ist gefährlich. Sie muss ihn unschädlich machen, bevor er aufwacht. Ihr Nachbar versucht ihr zu helfen und kocht chinesischen Tee. Doch der Drache lächelt und schickt Feuer und Schmerz aus seiner immer noch dösenden Heimtücke. Für ihn ist chinesischer Tee so bedrohlich wie gespuckte Papierkügelchen. Die Frau weiß jetzt: Man muss den Feind ausrotten, überraschend und ohne Kompromiss. Ihr bisheriger Schlachtplan war schlecht. Der des Nachbarn auch. Wer einen Drachen im Brustkorb hat, der muss sich auf eine andere Taktik besinnen.

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