Katzen aneinander gewöhnen

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am
16. Juli 2014 in Katzen Tipps & Tricks

Katzen sind sehr soziale Tiere, zusammen mit Artgenossen ist das Leben für sie gleich viel schöner. Gerade Wohnungskatzen sollten lieber mindestens zu zweit gehalten werden – gegenseitiges Putzen, Schmusen, das Spielen und Toben mit einer anderen Katze – alles Sachen die nur eine zweite Katze bieten kann. Aber das Zusammenführen zweier (oder mehrerer) Katzen kann unter Umständen gar nicht so leicht sein, die Tiere müssen sich aneinander gewöhnen. Das kann schnell gehen oder sich über Wochen und Monate hinweg ziehen. Es kann harmonisch verlaufen oder zu Fauchen, Hauen und Kämpfen führen. Als Mensch kann man hier nur wenig einwirken, das meiste hängt von den Katzen ab. Die wenigen Mittel die einem bleiben:

Die Wahl der richtigen Katze

Jede Katze ist vom Charakter her anders. Das ist so wie beim Menschen auch: Manche sind eher träge und gemütlich, andere verspielt und aktiv. Bei der Auswahl eines zukünftigen Katzenpartners sollte man versuchen, ein passendes Gegenstück zu Katze Nummer 1 zu finden. Aber Vorsicht: Das heißt nicht unbedingt, dass beide Katzen vom Charakter her gleich sein sollten – manchmal ziehen sich auch Gegenteile an!

Das Alter der neuen Katze


Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, wenn die neue Katze noch sehr jung ist. Meine Tequila ist im Alter von 14 Wochen bei uns eingezogen, unser Kater Whisky war damals schon rund 4 Jahre alt. Er war zwar auch die ersten Tage etwas irritiert und misstrauisch der Kleinen gegenüber, recht schnell hatte er aber die Rolle ihres Beschützers bzw. “Erziehungsberechtigten” (es ist schwer solche Katzen-Beziehungen mit Menschen-Beziehungen zu vergleichen…) eingenommen. Bei ganz kleinen Katzen scheint meist eine Art Welpen-Schutz zu gelten, so dass es nicht zu Streit und ernsthaften Kämpfen kommt. Vielleicht spielen auch Mutterinstinkte (in meinem Fall Vaterinstinkte?) eine Rolle.

Wenn eine sehr junge Katze zu einer älteren zieht, kann es einen sehr positiven Effekt auf die ältere Katze haben: Durch den Einfluss der jungen und verspielten Katze werden auch ältere Herrschaften wieder aktiver.

Generell halte ich es für einfacher, Katzen aneinander zu gewöhnen, wenn die neue Katze noch sehr jung ist. Mit etwas mehr Geduld und einer sorgfältigen Auswahl, vor allem beim Charakter, kann aber natürlich auch ein älterer Artgenosse einziehen (zum Beispiel aus dem Tierheim!).

Der Tag des Einzugs – so sollten Katzen sich kennenlernen

In Freier Wildbahn können sich Katzen, die sich nicht kennen, oder die sich sogar nicht mögen, aus dem Weg gehen. Bei Wohnungskatzen ist dies nicht möglich, die Katzen sollten sich also möglichst schnell aneinander gewöhnen und sich arrangieren.

Die neue Katze sollte am Anfang einen Raum für sich bekommen, ähnlich wie nach einem Umzug, um sich an die neue Umgebung gewöhnen zu können. Stattet also einen Raum mit Katzenklo (am besten ein neues!), Futter, Wassernapf und Spielzeug aus. Stell in diesem Raum die Transportbox mit der neuen Katze ab und öffnet sie. Lasst der Mieze genügend Zeit, die neue Umgebung zu erkunden. Hier bitte nicht nachhelfen (z.B. aus der Transportbox ziehen) und animieren, lasst der Neuen ihr eigenes Tempo. Erst wenn sie sich sicher fühlt, sollten die Katzen einander vorgestellt werden.

Das erste Zusammentreffen

Katzen aneinander gewöhnen

Meine zwei: Wie man sieht, war Whisky (hinter der Kratzwelle) der kleine Tequila gegenüber anfangs etwas misstrauisch

Öffnet nach ein bis zwei Tagen die Zimmertür. Eure alte Katze wird bestimmt schon immer wieder vor der Tür gelauert haben, schließlich hat sie den “Eindringling” schon gewittert. Eure alte Katze wird sich vermutlich etwas als “der Chef” aufspielen (siehe Bild links), schließlich ist die Wohnung ihr Revier, das sie auch zu verteidigen gedenkt. Hier setzt der Welpen-Bonus einer jungen Katze ein, von ihr geht weniger Gefahr aus – zumindest empfinden die meisten älteren Katzen dies so.

Man kann als Mensch wenig beeinflussen, wie die beiden Katzen sich aneinander gewöhnen. Sollte man auch gar nicht, es sei denn, es kommt zu ernsthaften Kämpfen, bei denen es zu Verletzungen kommen könnte. Bietet beiden Katzen eine Rückzugsmöglichkeit und zeigt eurer alten Katze, dass ihr sie trotz der Neuen immer noch lieb habt. Leckerlis sind hier ein gutes Mittel. Bei aggressiver Stimmung unter den Katzen kann man mit Katzenpheromonen für Entspannung sorgen.

Ansonsten: Geduld, Geduld, Geduld - in den meisten Fällen entwickelt sich mit der Zeit ein gutes Verhältnis zwischen den Katzen (siehe Bild oben).

Wenn es gar nicht geht

Wenn die Katzen auch nach Wochen immer noch aggressives Verhalten gegenüber zeigen und die Gefahr besteht, dass sich die Tiere gegenseitig verletzen könnten, dann sollte man die Reißleine ziehen. In diesem Fall müsst ihr die Katzen trennen und ein anderes Zuhause für die neue Katze finden, so traurig das auch ist.


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