Katwijk aan Zee: Kleine Auszeit am Meer

Von Daniela Klütsch @landlinien

Die Zeit mit Baby vergeht wie im Flug und kaum haben wir uns versehen, da ist auch schon Mai. Wir nutzen das lange Wochenende samt Brückentage für unsere erste kleine Reise zu dritt. Wo geht es hin? Natürlich ans Meer! Nichts gegen die Berge (im Gegenteil), aber wenn wir beide die Wahl haben, dann würden wir uns immer für Wasser, Strand und Wellen entscheiden. Und tatsächlich gibt es da einen Lieblingsort, den ich Euch hier im Blog noch vorenthalten habe, obwohl ich im vergangenen Jahr gleich zweimal in Folge dort war: Katwijk aan Zee. Ja, es sind wieder die Niederlande, die wir für dieses lange Wochenende auswählen. Aber was liegt näher als dieser entspannte Ort am Meer, den wir in weniger als drei Stunden von Köln aus erreichen?

Das Besondere an Katwijk

Man könnte meinen, in Holland sei es überall am Meer schön, frei nach dem Motto „Hauptsache Meer“, doch ich finde die Liebe steckt im Detail. Bei Katwijk aan Zee war es wie Liebe auf den ersten Blick. Vergangenes Jahr, etwa zur selben Zeit im April, unternahmen meine Mutter, meine Schwester und ich unseren alljährlichen Familienausflug erstmals nach Nordwijk, da wir nach mehrfachen Erkundungen Zeelands mal einen anderen Teil der Niederland kennen lernen wollten. Doch leider, das muss ich zugeben, waren wir alle etwas enttäuscht vom Strand in Nordwijk (zu voll, zu kahl, zu lieblos) was uns – glücklicherweise – auf die Idee brachte einen Ort weiter zu fahren und Katwijk zu entdecken. Hier fanden wir, wonach wir suchten: lauschige Cafés mit selbst gebackenem Kuchen, eine gepflegte Strandpromenade, die perfekte Größe für ein Städtchen, welches man gut an einem halben Tag (inklusive der kleinen Geschäfte) erkunden kann und ein fantastischer Sonnenuntergang am Horizont.

Es ist der Mix von allem, der mir an Katwijk aan Zee so gut gefällt: das Städtchen im Hintergrund mit Geschäften und Cafés, der Strand mit Strandbuden zum Verweilen und einem weiten Blick bis Den Haag, und dazwischen die mit einem Parkhaus untertunnelte Dünenlandschaft, die von mehreren Spazierwegen durchzogen ist. Dieser Mix macht einen Urlaub am Meer so flexibel. Im Juni komme ich für eine ganze Woche wieder und mache jeden Tag etwas anderes, so dass keine Langweile aufkommt. Schwer vorstellbar? Hier meine 5 liebsten Unternehmungen:

5 Tipps für ein Wochenende „aan Zee“

1. Auto stehen lassen

Es mag komisch klingen, aber was mir an Katwijk an Zee besonders gut gefällt ist ein Parkhaus. In diesem kann man das Auto sehr gut unterirdischen stehen lassen. Die gesamte Promenade ist untertunnelt und lässt sich über mehrere Eingänge unauffällig in die Dünenlandschaft integriert erreichen. In jedem Eingang befindet sich außerdem eine öffentliche Toilette und ein Fahrstuhl nach unten zu den Autos, was besonders praktisch bei viel Gepäck, dem Kinderwagen oder einem Rollstuhl ist. Für 25 Euro die Woche lasse ich mir das gerne gefallen und lasse den ganzen Krempel für den Strand einfach im Auto. Das erspart mir die Lauferei und beschert dem Ort ein autofreies Einkaufsviertel.

2. Strandspaziergang

Auch wenn es im Grunde „nur“ ein Strand ist, so kann man die Spaziergänge am Wasser und am Land beliebig kombinieren. Möglich macht dies die 2014 neu angelegte Dünenlandschaft. Nach dem Prinzip „Unten die Autos, oben die Menschen“ kann man hier bequem und trockenen Fußes auf festen Wegen durch das Dünengras mit Blick auf das Meer laufen. Es gibt gleich zwei Wege, die parallel zueinander liegen, vom Ortsanfang bis Ortsende von Katwijk aan Zee. Oft gehen wir eine Strecke über einen dieser Wege und dann entweder über den Strand oder durch den Ort zurück. Eine, wie ich finde, schöne Abwechslung bietet die Meereseinmündung am Ortsanfang, die weiter im Landesinneren zum Yachthafen wird.

3. Gemütlich im Café

Wer mich ein wenig hier im Blog oder bei Instagram begleitet hat, wird wissen: Ich liebe es, den Nachmittag im Café bei einem cremigen Milchkaffee und einem großen Stück Kuchen zu verbummeln. In Katwijk aan Zee kann man das gleich an mehreren Orten wunderbar. Ich habe es noch nicht geschafft, alle Cafés auszuprobieren, aber zumindest vier davon, und das gleich mehrfach.

Locals

Das erste Café, das ich mit meiner Mutter und meiner Schwester in Katwijk entdeckte, ist das Locals. Am Ende der Fußgängerzone am belebten Andreas Plein gelegen lädt das in hellen Farbtönen gestaltete Café zu frisch gebackenem Kuchen, süßen Kaffeespezialitäten und Frühstück am Morgen ein.

De Bonte Kraai

Gleich daneben ein weiterer Favorit und gleichzeitig meine erste Wahl, wenn es um die Unterkunft geht: de Bonte Kraai. „Die Nebelkrähe“ (so auf Deutsch) ist Bistro, Café, Ortstreff, Unterkunft und Idylle in einem. Besitzer Jan steht selbst am Herd und kocht vorwiegend Bio aus Leidenschaft und Liebe zur Natur. Seine offene und herzliche Art macht es einem leicht, sich auf Anhieb wohl zu fühlen und locker einen halben Tag in der Nebelkrähe zu verbringen, ob bei Sonnenschein auf der Terrasse oder bei Regen lauschig drinnen.

Seit April 2018 vermietet er außerdem die Räumlichkeiten oberhalb des Bistros als gesamte Unterkunft für vier Personen oder getrennt jeweils für zwei Personen. Auch dieses Jahr verbringen wir unser Wochenende zu dritt dort, was auch Henri sehr gut gefällt. Er liebt es, das Licht, das durch die großen Fenster in die Zimmer fällt, zu beobachten und schläft besonders friedlich vor dem warmen Gasofen.

Brownies & Downies

Im Brownies & Downies gibt es nicht zu besagt leckere Schokokuchen, sondern auch eine ganz besondere Bedienung. Das integrative Café liegt etwas abseits des Ortskerns (etwa am Ende der Fußgängerzone) ist dafür aber ein schönes Ziel für einen Stadtbummel.

Bakker van Maanen

Einfach und bequem ist der Bakker von Maanen am Anfang der Fußgängerzone. Hier kann man sich für das Frühstück in der Unterkunft mit Brot und Gebäck eindecken, oder am Nachmittag vor Ort eines der verlockenden Törtchen vernaschen.

4. Der Leuchtturm von Katwijk

Einen sehr schönen und weiten Blick (bei gutem Wetter versteht sich) hat man vom Katwijk Leuchtturm aus. Er befindet sich am südlichen Teil des Ortes und kann ebenfalls wunderbar in einen der oben beschriebenen Spaziergänge integriert werden. Erbaut wurde er bereits 1605 mit einer Höhe von 14 Metern. Auf dem Weg nach oben kann man die Geschichte des Ortes anhand von zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos nachverfolgen. Der Leuchtturm ist eine Ergänzung zum Katwijk Museum, welches man auch unabhängig voneinander besuchen kann. Besonders für Regentage eine willkommene Alternative.

5. Ausflug nach Leiden

Keinesfalls mit der deutschen Bedeutung des Wortes sollte man das nur 10 km entfernte Städtchen Leiden behaften. Im Gegenteil. Man sagt auch, es sei wie Amsterdam nur in klein, was vor allem den pittoresken Grachten und Brücken zu verdanken ist. Wer Lust auf Shopping hat, kann hier bequem die Fußgängerzone entlang bummeln. Vor allem mittwochs und samstags, dann ist Markttag. Spannender finde ich die typisch niederländischen Stadthäuser und – ihr könnt es euch denken – die Cafés. Eins, was uns besonders gut gefallen hat, ist das Familiencafé und Conceptstore „Kleine Planeet„. Bei gutem Wetter kann man außerdem auf den Terrassen der Cafés, den Plattbooten, sitzen und seinen Kuchen nah am Wasser genießen.