Katrin Bongard: Subway Sound (Rezension)

IMG_8203Erschienen: März 2013

Verlag: Oetinger Taschenbuch

Genre: Jugendliteratur

ISBN: 978-3-86430-012-7

Klappentext:
Kannst du dir vorstellen, auf der Straße zu leben?
Für Livia keine Frage! Seit sie nach Berlin gezogen ist, geht ihr dieser Straßenjunge mit dem Hund nicht mehr aus dem Kopf. Warum lebt er wohl auf der Straße? Und wie ist es, Tag und Nacht draußen zu verbringen? Livia will es wissen. Für 24 Stunden vergisst sie ihre cooles neune Freundinnen, ihr iPhone und ihre Designerklamotten, läst einfach ihr Leben und alle Annehmlichkeiten hinter sich und stürzt sich in das Abenteuer „obdachlos“…

Rezension:
Mir hat es selten so viel Spaß gemacht ein Buch zu lesen! Und das, obwohl ich aus dem Alter für solche Bücher eigentlich schon längst raus bin. Aber dem Jugend-/ YoungAdult- oder CommingUpAge-Genre bin ich, was Bücher Filme und Serien angeht ja sehr zugetan. Aber das ist eigentlich nicht unbedingt der Hauptgrund, warum mir dieses Buch so gefallen hat, denn zur Geschichte an sich kommen wir später.

Dieses Buch spielt nämlich komplett in meiner Heimat Berlin. Darüber hab ich mich schon vor dem Lesen sehr gefreut und hab mich gefragt, an welchem Fleck in dieser großen Stadt sich die Protagonistin wohl ansiedeln wird. Und bei den vielen Orten, Bezirken und Kiezen, (ist das die Mehrzahl von Kiez?) fiel das Los tatsächlich auf die Gegend rund um den Nollendorfplatz in Schöneberg. Auch wenn ich dort nie gewohnt habe, so habe ich dort doch die vier interessantesten und vielfältigsten Jahre meiner bisherigen Schulzeit verbracht (7. bis 10. Klasse). So musste ich beim Lesen meine Phantasie kaum anstrengen, denn Katrin Bongard hat es tatsächlich geschafft, diesen Ort so darzustellen, wie ich ihn besser nicht beschreiben könnte. Selbst die kleinen Details, wie die Pizzeria, der Arabische Imbiss „Habibbi“ (bester Schwarma in Berlin!) oder sogar die Drogerie, mögen für Unkundige nicht viel Bedeutung haben, aber mich hat das sofort wieder ein paar Jahre in die Vergangenheit versetzt.

IMG_8204So fand ich aber nicht nur in der Location Parallelen mit denen ich mich identifizieren konnte. Auch die Geschichte gab einiges her, denn es ist ja erst vier Jahre her (man kommt mir das lang vor) da war ich auch noch 14, so dass ich das Ganze aus einer Art Vogelperspektive betrachtete. Auch wenn das Denken der jüngeren Charaktere dieses Buches manchmal so herrlich naiv ist, spiegelt es dennoch ziemlich gut wieder, wie man sich in diesem alter verhält und nicht selten habe ich mich oder Freunde von mir darin wieder erkannt.

Auch die Thematik hat es durchaus in sich, denn vor Allem in Berlin ist Obdachlosigkeit ein Thema, was man relativ schnell übersieht, weil es ja fast schon zum Alltag gehört. Ich erinnere mich selber noch gut daran, wie befremdlich das wirkte, als ich auf meinem täglichem Schulweg so vielen Obdachlosen begegnete, doch man glaub kaum wie schnell man sich daran gewöhnt. Gerade deswegen finde ich es gut, dass man mit diesem Buch gerade die jüngeren Leser darauf aufmerksam macht und zeigt, wie leicht es doch ist hin- und nicht immer wegzuschauen.

So hat man am Ende ein Buch, von denen es wie ich finde mehr geben sollte. Den die Geschichte ist kein zuckersüßes Mädchengesülze, wie man es so oft für diese Zielgruppe findet, sonder triff eine ehrliche und wichtige Aussage, weshalb ich dieses Buch ohne bedenken an Bekannte und Verwandte in diesem Alter weiterempfehlen kann und auch werde…


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