Katholische Kirche - Über eine Milliarde Teufelsaustreibungen

Teufelsaustreibungen sind kein Ritual aus dem finsteren Mittelalter. Die katholische Kirche hält sich auch heute noch die Möglichkeit offen, den Exorzismus anzuwenden - wenn sie glaubt, dass Menschen von bösen Dämonen besessen sind. Und die zuletzt veröffentlichten Zahlen machen betroffen - weit mehr als 1 Milliarde mal haben Priester angebliche Dämonen ausgetrieben!

Katholische Kirche - über eine Milliarde Teufelsaustreibungen

Szene aus "The Last Exorcism" - wohl einer der bekanntesten Spielfilme zu diesem Thema....


Die Annahme, dass Dämonen bisweilen Besitz von einem Menschen ergreifen, ist ein uraltes und fast in allen Kulturkreisen verbreitetes Erklärungsmodell für auffällige Veränderungen der seelischen oder körperlichen Verfassung einer Person. 

Daher wurden früher Menschen, die unter Epilepsie, Hysterie oder Schizophrenie litten, als Besessene betrachtet. Das ungewöhnliche Verhalten der Betroffenen konnten sich viele nur dadurch erklären, dass fremde, bedrohliche Wesen wirkten.


Exorzismen, Teufelsaustreibungen gab und gibt es in allen Religionen. Im christlichen Glauben wird von solch Unheil bringenden Dämonen, die die Gesundheit des Menschen bedrohen oder ihn zu Bösem veranlassen, bereits im Alten und Neuem Testament berichtet. 

An der Spitze dieser dunklen Mächte steht dort der Satan, der als Urheber allen Übels und als Widersacher Gottes gilt. Aus diesen biblischen Quellen leiteten die christlichen Kirchenväter die leibhaftige Existenz des Teufels ab, der ihrer Ansicht nach tatsächlich Körper und Seele einer Person beherrschen kann. 


Im Kampf gegen das Böse vollzogen sie daher jahrhundertelang die beschwörenden Rituale des Exoirzismus, von deren "segenreicher Wirkung" die offizielle katholische Kirche auch heute noch überzeugt ist. 
Zudem war die angebliche Existenz des "Bösen in Person" lange Zeit ein willkommenes Mittel - übrigens aller Kirchen - um Macht über ihre Anhänger zu erhalten, in dem sie deren Angst schamlos auszunutzten.

Lange Zeit schwieg die katholische Kirche über die Anzahl der Teufelsaustreibung - bis Monsignore Corrado Balducci, der früher unter Papst Johannes II. Chefexorzist der Diözese Rom war, 1988 in einer Schrift sein gesammeltes Wissen über den Satan veröffentlichte. 
In seinen Unterlagen auch eine erschreckende Zahl: Allein in der Geschichte der katholischen Kirche waren bis dahin (also dem Jahr 1988) exakt 1`758`640`176 Teufelsaustreibungen im Melderegister der römischen Diözesen verzeichnet! Fast 2 Milliarden! 
Nach einem Aufschrei der Öffentlichkeit wurden keinerlei Zahlen mehr von der katholischen Kirche veröffentlicht... 


Welche schlimmen Folgen der Glaube an Besessenheit haben kann, zeigt unter vielen anderen der tragische Fall von Amy Burney, der sich 1997 in New York zugetragen hat. 

Mutter und Großmutter verabreichten dem fünfjährigen Mädchen, in dessen Körper angeblich der Teufel gefangen war, eine Mischung aus Ammoniak, Cayennepfeffer, Essig und Olivenöl und peitschten es anschließend aus, um den Dämon zu vertreiben. Den Exorzismus bezahlte die kleine Amy mit dem Leben.


Während zumindest im öffentlichen Bewusstsein der Exorzismus in Mittel- und Nordeuropa eine geringe bis gar keine Rolle mehr spielt, ist der katholische Exorzismusritus in afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern sowie Frankreich und Italien noch sehr präsent. Bis heute.

Während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz am 15. September 2005 wandte sich Papst Benedikt XVI. an die Teilnehmer des Nationalkongresses der italienischen Exorzisten und ermutigte sie dazu, "mit ihrem wertvollen Dienst an der Kirche fortzufahren".  
Unter seinem Vorgänger Johannes Paul II. wurden im Jahre 2003 in Italien circa 200 Priester als Exorzisten bestellt.
In Kolumbien ist ein "Bruder Hermes" bis heute, naja, "bemüht", Frauen von Dämonen zu befreien >>> siehe auch Bericht von Welt.de


Offene, menschliche Kirche??? So hat sich Gott das sicher nicht vorgestellt...


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