Katerstimmung

Von Privatkino

Titel:  Katerstimmung
Autor: Philipp Renartz
Genre: Humor
Seiten: 288 Seiten
Verlag: rororo 
ISBN-10: 3499230593
ISBN-13: 978-3499230592

Klappentext:
Max arbeitet bei einem Fernsehsender, bei dem Nachrichten News heißen. Seine Freunde haben Geld, Zeit und Frauen, er beschäftigt sich mit Paris Hilton und neugeborenen Pandas. Und dann streicht ihm sein Chef auch noch den Urlaub. Auf einer Party tröstet sich Max mit Gin – und der schönen Spanierin Ana, die ihm die letzten Sinne raubt.
Am nächsten Morgen wacht er in einem fremden Bett auf. Ana ist weg. Max’ Erinnerung auch. Auf der Suche nach der verlorenen Traumfrau fliegt er Hals über Kopf nach Spanien. Seine besten Kumpels Lenny und Wilhelm kommen mit, und eine wilde Reise beginnt. Denn als Nachrichtenredakteur kann Max den Trip nur rechtfertigen, wenn dort unten etwas passiert. Dafür muss er sorgen…

Erste Sätze:
Mit einem Satz bin ich drin. Es gibt so triste Arbeitsplätze. Graue Wände ohne Bilder. Risse in der Tapete. Miesepetrige Sekretärinnen.

Inhalt:
Max arbeitet bei einem Fernsehsender, was jetzt vielleicht gut klingen mag, für ihn aber die Hölle auf Erden ist. Es scheint, dass seine Freunde sich mit den schönen Dingen des Lebens auseinandersetzen, während er sich mit Klatsch und Tratsch herumschlagen kann. Dieser Zustand wird nur verschlimmert, als ihn sein lang ersehnter Urlaub gestrichen wird. Deprimiert betrinkt er sich auf einer Party und lernt die wunderschöne Spanierin Ana kennen, doch am nächsten Morgen ist sie verschwunden und Max voller Sehnsucht. Ana war seine Traumfrau, er muss sie wiederfinden, wenn es sein muss, auch in Spanien, doch wie soll der dem Fernsehsender plausible erklären, wieso er dorthin muss? Seine besten Kumpels Lenny und Wilhelm sind natürlich auch von der Partie, jetzt müssen nur noch Nachrichten gefunden werden.

Meine Meinung:
Ich erwartete mir hier ein unterhaltsames Buch, was man weglesen kann, mit ein paar schönen Lachmomenten. Weglesen war kein Problem, nur das Lachen, es ließ sich von mir nicht finden. Der Humor ist primitiv, erinnerte mich ein bisschen an den Film „Hangover“, welcher so absolut nicht mein Geschmack ist, weil eben zu abgedreht, sinnfrei und peinlich. Jetzt sind Geschmäcker natürlich verschieden und ich bin mir sicher, manche mögen diese Art von Humor, dann werden sie auch mit „Katerstimmung“ goldrichtig beraten sein, nur für mich, da war es leider nix.

Die Geschichte an sich ist schnell erzählt: Mann trifft Frau, Frau verschwinden, Mann sucht. Klingt nicht sonderlich aufregend, doch hat der Autor ein paar besondere Szenarien eingebaut, die doch von einer hohen Fantasie sprechen und deswegen für das Buch. Eigentlich kann ich auch gar nicht sagen, dass ich die Geschichte schlecht fand, nein, sie war nett, wenn man einfach mal den Kopf abschalten möchte und ein bisschen Fast Food Literatur sucht. Obwohl mir der Humor gefällt hat, kann ich nicht sagen, dass es deswegen unbedingt schlechter wurde. Es war eine spannende Unterhaltung, weil über allen doch immer die Frage steht: wird Max Ana finden? Und diese Frage trieb mich auch an, das Buch zu Ende zu lesen, obwohl der Witz in der Sache fehlte. Man rätselt, wird ein Detektiv und diese Tatsache hat dann doch wieder Spaß gemacht.

Wilhelm, Lenny und Max, sie sind für mich wie das „Hangover“ Quartett. Auf der Suche nach Frauen, wilden Partys und unendlichen Spaß, verlieren sie sich in dämlichen Unternehmungen und halten auch mit ihrer vorlauten Klappe nicht hinterm Berg. Wilhelm der Intellektuelle, Lenny der Partyheld und Max, der verträumte Kerl von nebenan. Es ist schon ein bisschen sehr klischeemäßig und ehrlich gesagt, auch ein wenig abgenützt. Die selben Typen, begeben sich immer auf eine abenteuerliche Reise, wirklich neu ist die Idee nicht, trotzdem ist die Umsetzung gelungen, weil eben doch auf ihre Weise spannend.

Der Schreibstil war manchmal ein bisschen verwirrend, als würde sich der Autor selbst mit Wörtern ein Bein stellen, so dass der Leser unwillkürlich darüber stolpern muss, was dem Lesefluss leider nicht sehr zuträglich ist und manchmal schon ein bisschen nervt. Für ein unterhaltsames Buch, da wünsche ich mir einen lockeren und leichten Stil, dieser war nicht immer gegeben.

Fazit:
Lachen musste ich zwar nie, trotzdem war es eine spannende Geschichte, die einen mal den Kopf abschalten lässt.