Jamie Hince tätowiert und auch Sarah Jessica Parker soll ihrem im Central Park spielenden Sohn schon zugerufen haben: „Schlepps her, son.“ Deutschland ist nicht nur Exportweltmeister, die deutsche Sprache erfreut sich ebenso weltweit immer größerer Popularität.
„Exportschlager Deutsch“ titelte auch das Bahnmagazin im letzten Jahr. Der Autor Christian Sobiella beschreibt in dem Artikel, dass Deutsch nicht nur im angloamerikanischen Sprachraum Einzug gehalten hat, vielmehr bereichern bereits 6000 Germanismen den Wortschatz anderer Nationen. Rucksack, Kindergarten, Gemütlichkeit sind altbekannt. Bemerkenswert ist, dass das dem Englischen entlehnte Wort „Handy“ sich nun auch immer weiter in den USA etabliert und das gebräuchliche „mobile phone“ mehr und mehr verdrängt.
Und Rudi Völler und Pierre Littbarski ist es sicher zu verdanken, dass die Vokuhila-Frisur in Dänemark „Bundesliga-Har“ heißt. Überhaupt haben die Skandinavier die wohl amüsantesten Vokabeln deutschen Ursprungs in ihrem Wortschatz. So haben die Wörter „Vorspiel“ und „Nachspiel“ im Norwegischen eine ganz andere Bedeutung als bei uns. Sie werden fernab jeglichen sexuellen Plaisirs verwendet, sondern bezeichnen den Verzehr von Alkoholika zuhause vor und nach dem eigentlichen Ausgehen – dem Niedersachsen auch als „Vor- und Nachglühen“ ein Begriff. Was glauben Sie, bedeutet wohl der schwedische Ausdruck „wallraffa“? Klar, eine verdeckte Recherche im Stil von Günter Wallraff. Weitere Exempel der Schweden: Besserwisser oder auch kaputt. Unsere niederländischen Nachbarn haben wir im sportlichen Bereich inspiriert. „Schwalben“ heißen hier wie dort vorgetäuschte Fouls. Sprachsicher verwendet werden auch „Anschlusstreffer“ oder „Die Mannschaft“.
Da haben wir Deutschen wohl mal wieder „Echte deutsche Wortarbeit“ geleistet.
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Zum Weiterlesen:
„Exportschlager Deutsch“ von Christian Sobiella. Mobil 09/2011
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Germanismus