Auch Spanien lebt im neoliberalen Privatisierungswahn. Eins der begehrtesten Ziele war die Privatisierung der Wasserversorgung. Damit die öffentlich- kommunale Braut für ihren privaten Freier schön war, wurden zuvor ordentlich die Preise erhöht. Dazu kam seit 2008 die Krise, eine unheilvolle Gemengelage.
In Katalonien führte dies in 2012 gegenüber dem Vorjahr zu einer Verdreifachung der Verfahren, die Wasserlieferung an säumige Zahler einzustellen. Ihre Zahl stieg von 27.000 auf 72.000 um mehr als das zweieinhalbfache an!
Die Plattform „Wasser ist Leben“ forderte vom katalanischen Parlament nun Zahlen über die tatsächlich vorgenommenen Sperrungen der Wasserversorgung. Anlässlich des Internationalen Tages des Wassers, des 22. März, legte die Plattform den Finger in die Wunde der Missstände in der nordostspanischen Autonomie.
In Katalonien sei die Wasserversorgung zu einer Ware und einem Geschäft verkommen, während die UN-Vollversammlung die Versorgung mit gesundheitlich unbedenklichem Wasser für Jedermann zum grundlegenden Menschenrecht erklärte.
Das Flusssystem sei ökologisch bedenklich belastet. Im Falle des Llobregat, des längsten und größten Flusses Kataloniens sei es die industrielle und die aggrarische Belastung, sowie die durch Pottasche, die im Bergbau anfiel.
Neuerdings drohe die größte Gefahr durch den Wahnsinn des Frackings!
Zuständige autonome Organe nähmen ihre Aufgaben nicht wahr. Private Firmen operierten ohne Verträge. Freier Wettbewerb und Konkurrenz seien trotz Privatisierung beeinträchtigt. Das kommt einem doch irgendwie bekannt vor?