Kartoffel Camembert Auflauf und der Mythos Kartoffel – gesund oder nicht?

Von Eva @EvasFoodblog

Die gute alte Kartoffel wurde bisher ja immer wieder in die Schublade: „Nicht essen!" gesteckt. Vor allem weil sie sehr kohlenhydratreich ist und selbst mit Übergewicht oder Herzerkrankungen in Verbindung gebracht wurde. Stellt sich raus, das ist ziemlicher Blödsinn. Sie gehört in eine ausgewogene Ernährung. Warum? Weil sie auf 100 Gramm schon 3,5 Gramm Protein enthält, richtig reich an Potassium und Magnesium ist und wenig Fruchtzucker enthält. Potassium ist im übrigen wertvoll für unsere Herzgesundheit, unseren Blutdruck und unseren Elektrolyt Haushalt. Hier gäbe es eine Studie die bestätigt, dass Kartoffeln mit Übergewicht, Diabetes oder Herzerkrankungen nichts zu tun hat. Pommes hingegen schon eher. Aber das ist ja auch irgendwie logisch wenn man an das stark erhitzte Fett denkt, dass bei so hohen Temperaturen ranzig wird und Entzündungen in unserem Körper fördert. Die Kartoffel kann da jedenfalls nichts dafür.

Die Kartoffel enthält auch reichlich Glukose in Form von Stärke was erklärt warum ihr Glykämischer Index so hoch ist. Sprich, unser Blutzuckerspiegel steigt nach dem Konsum von Kartoffeln recht rasch an. Hier setzt allerdings die richtige Kombination ein. Fett in Kombination mit Kartoffeln hilft uns dabei den Blutzuckeranstieg einzudämmen. Früher war es üblich, Kartoffeln immer mit reichlich Butter zu essen. Auch Apfelessig ist hier ein willkommener Helfer. Der hohe Stärkegehalt von Kartoffeln hat übrigens auch richtig viele Vorteile. Diese kommen allerdings erst dann zum tragen wenn man die Kartoffel kocht und vollständig auskühlen lässt. Dann ist nämlich auch die Sache mit dem Blutzuckeranstieg kein Thema mehr. Hier habe ich gerade erst über diesen Effekt und über das daraus resultierende Endprodukt „Resistente Stärke" geschrieben.

Fakt ist, die Kartoffel darf ruhig Teil einer ausgewogenen Ernährungsweise sein und auch ihre Schale sollte nicht im Abfall landen. Dort stecken reichlich Nährstoffe. Hier habe ich schon einmal darüber geschrieben und ein Rezept für Kartoffelchips mit euch geteilt.

Kartoffeln stehen immer wieder auf der Liste der „Dirty Dozen" - der Nahrungsmittel die am meisten durch Pestizide belastet sind. Kartoffeln werden während der Wachstumsphase oft mit Insektiziden und Pestiziden besprüht. Entfernt man die Schale wird man rund 70% davon los. Der Rest bleibt dennoch in der Kartoffel. Vor allem bei Kartoffeln lohnt es sich also tatsächlich auf BIO-Qualität zu achten. Vor allem weil man auch rund 50% der Antioxidantien und wertvolle Ballaststoffe los wird wenn man die Schale entfernt. Und besagte Ballaststoffe helfen wieder ebenso dabei, den Zucker aus der Kartoffel langsamer aufzunehmen.

Bunte Kartoffeln sind übrigens nährstoffreicher und ursprünglicher als die simple weiße Kartoffel. Kartoffeln sollen außerdem nicht im Kühlschrank gelagert werden. Dort vergrößert sich ihr Zuckergehalt. Überzeugt davon, dass die Kartoffel wertvoll ist? Spitze. Weil ich auch ein Fan von Kartoffeln bin, möchte ich folgendes Gericht mit euch teilen. Es eignet sich ideal als Beilage oder als Hauptmahlzeit in Kombination mit einem bunten Salat mit Apfelessig Dressing.

Kartoffel Camembert Auflauf

2-3 Kartoffeln, mittelgroß

1 Zucchini

1 Kohlrabi

1 Stück Rote Zwiebel

1 Knoblauchzehe

1 Camembert

150ml Sauerrahm

Salz, Pfeffer

Paprikapulver

Salbei

ZUCKERFREI, GLUTENFREI, VEGGIE - ausreichend für 2 Personen

Den Kohlrabi schälen und genauso wie die Zucchini und die gewaschenen Kartoffeln in Scheiben schneiden. Abwechselnd in eine Ofenform schlichten. Reichlich Salbei und zerkleinerten Camembert darüber verteilen. Rund 150ml Sauerrahm mit Salz, Pfeffer, einer Prise Paprikapulver sowie einer gepressten Knoblauchzehe und einem Esslöffel klein gehackter Roter Zwiebel vermischen und gleichmäßig über dem Gemüse leeren. Im Ofen bei 180° für rund 40 Minuten backen bis die Kartoffeln weich sind. Dazu einen bunten Salat mit Dressing servieren. Für das Dressing eignet sich eine Mischung aus Olivenöl und Apfelessig (1:2) mit einem TL scharfem Senf sowie Salz und Pfeffer zu vermischen.