Als Buddha erleuchtet war und nach Varanasi ging, um zu lehren, stach ein Dorn in seinen Fuß. Ananda und Shariputra waren beunruhigt und sagten: „Herr, Ihr seid der Herr der Herrn. Als Ihr Eure Hand gehoben habt, sind alle himmlischen Götter und Göttinnen herbeigeeilt, um zu dienen. Ihr seid vollständig erleuchtet, wie kann es nun sein, dass ein kleiner Dorn durch Euren Fuß sticht und Euch bluten lässt, Herr?“ Und als der Buddha dann seinen Fuß ansah und sagte: „Ja, das ist eine Vergeltung für mein Karma, dass ich durchleben muss. Zu einer Zeit in einem früheren Leben trat ich unwissentlich auf eine Ameise und sie starb. Dieser Dorn, der meinen Fuß gestochen hat, ist das Karma, das ich dabei besitze, weil ich die Ameise getötet habe. Das ist die Folge davon.“
Wenn nun der Buddha für sein Karma bezahlen muss, ist es dann noch notwendig, über die Notwendigkeit des Zurückzahlens unseres eigenen Karmas zu sprechen? Daher seid sehr achtsam hinsichtlich der Folgen eurer Handlungen, seid sorgsam. Ein guter Praktizierender wird Karma verursachende Handlungen reduzieren. Das ist wichtig, so viel wie möglich Karma, Ursache und Auswirkung zu reduzieren.
Aus den Belehrungen von Lama Shenphen Dawa Rinpoche zu Sicht, Meditation und Verhalten. Übersetzt vom Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus) zum Nutzen der Praktizierenden.