So titelt Chef-Kolumnist Wolfgang Münchau in der heutigen FTD, vergleicht die Affaire Guttenberg mit der Affaire Berlusconi und bewertet den Lügenbaron knallhart:
bgland24.de
"Auf mehr als der Hälfte eines 450 Seiten umfassenden
Werkes lange Textabschnitte vollständig abzukupfern und Fußnoten zu vergessen ist kein Flüchtigkeitsfehler,
sondern vorsätzlicher Betrug. Zu Guttenberg ist ein voll
ausgebildeter Jurist, der zwischen Fahrlässigkeit und Vorsatz zu unterscheiden weiß. Er hat sich einen Doktortitel
ergaunert, um damit einen materiellen Gewinn für sich zu erzielen. Der Doktortitel half in seiner steilen
Politkarriere, und er hätte später geholfen, wenn er sich aus irgendwelchen Gründen in eine Anwaltskanzlei hätte zurückziehen müssen. Und wenn zu Guttenberg tatsächlich den Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags für seine Zwecke ausgenutzt hat, dann wird er sich wie
Berlusconi auch noch dem Vorwurf des Amtsmissbrauchs stellen müssen. Und gelogen hätte er auch."
Die - noch - guten Umfragewerte des Ex-Doktors schiebt Münchau beiseite, indem er auf die Popularität von Möllemann, Westerwelle und Obama verweist, die so schnell verschlissen wurden wie sie einst aufgestiegen sind. Wenn die Bevölkerung erst mal das ganze Ausmass der Lügen von Guttenberg kapiert und wenn sich rausstellen wird, dass er den wiss. Dienst des Bundestages mißbraucht hat, gar Ghostwriter eingesetzt hat - wird Merkel ihn ganz schnell wie ne heisse Kartoffel fallen lassen.