Karate Andi – Der Boss vom Hinterhof im Interview

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Am kommenden Freitag erscheint nun endlich das langerwartete Karate Andi Album Pilsator Platin. Was liegt da also näher als den guten Herrn in seiner Neuköllner Wohngemeinschat zu besuchen, ein paar Pilsator zu trinken und über Gott und die Welt zu philosophieren? Nicht viel.

Du kommst ja ursprünglich aus der Graffiti Szene. Wie und wann kam dann dieser Rap in dein Leben?

Karate Andi: Das kam relativ plötzlich in mein Leben und hat mich dann auch nicht wieder losgelassen, deswegen weiß ich auch gar nicht so richtig wann das kam. Das war einfach irgendwann da.

Du wurdest dann ja relativ schnell über Rap am Mittwoch bekannt. Wie bist du dort gelandet?

Karate Andi: Ich bin da mit ein paar Sprüher Kollegen hingegangen weil die meinten ich sollte mir das einmal anschauen. Die dachte, das könnte mir gefallen und da hatten die einfach Recht. Dann haben die mich gezwungen beim ersten Mal sofort mitzumachen und den Rest kann man sich dann bei Youtube anschauen.

Dein Lieblings Karate Film?
Karate Andi: Sex and the City 2.

Würdest du bei BCML vielleicht wieder antreten?

Karate Andi: Nein. Oder doch vielleicht?!

Gibt es einen MC gegen den du gerne mal in einem Battle antreten würdest?

Karate Andi: Ich sehe mich ehrlich gesagt gar nicht so als Battle MC. Also ich bin da eigentlich einfach so reingerutscht, aber ich bin primär nicht so der Rapper, der irgendwie auf der Bühne steht und sich über den anderen lustig macht. Das mache ich dann lieber auf Tracks. Das macht mir viel mehr Spaß und ich glaube es gibt auch Rapper, die viel krasser auf der Bühne sind als ich. Mir persönlich gibt das nicht so viel.

Ist es für dich ein großer Unterschied ob du jetzt ein Accapella für Rap am Mittwoch schreibst oder im Studio sitzt und einen richtigen Track schreiben musst?

Karate Andi: Ich habe eigentlich nie wirklich Accapellas für Rap am Mittwoch geschrieben. Ich habe meine Parts immer halb gefreestylet und halb aus alten Textfetzen zusammengesetzt, aber ich habe noch nie in meinem Leben ein Accapella geschrieben. Für mich gehört Accapella auch nicht wirllich zu HipHop, sondern eher zu einem Literaturkurs oder so etwas. Für mich ist Rap eher etwas mit Drum, Snare und so.

Dein krassester Breakdance Move?
Karate Andi: Headspin.

Dein Debütalbum Pilsator Platin kommt jetzt am 21.02. Gab es für dieses Album ein Konzept?

Karate Andi: Der Hass ist einfach für das Gesamtprodukt verantwortlich. So kann man das stehen lassen.(lacht)

Gibt es bei dir irgendwo Grenzen bzw. Dinge, die du niemals sagen würdest? Die ein oder andere Aussage geht ja doch gerne mal grinsend unter die Gürtellinie…

Karate Andi: Es gibt eine Grenze bei Sachen die ich sagen würde, die andere Leute hören würden. Aber ich finde eigentlich das Humor keine Grenzen hat und wenn, dann sollte Humor gegen alle Leuten gleich sein. Ich finde nicht, dass man sagen kann: “Der Humor ist zu krass und der geht in Ordnung”. Ich meine, wer sind wir um das zu beurteilen? Das ist ja sowieso eine rein subjektive Meinung. Von daher finde ich das ist so ein Messer mit zwei Schneiden, wenn man sagt, dass der eine Humor in Ordnung ist und der andere Humor viel zu hart ist – das ist für mich Schwachsinn. Aber es ist in der heutigen Gesellschaft natürlich so, dass ich ein paar Sachen nicht sagen würde.

Jedes Rapalbum hat eigentlich auch immer irgendeinen Liebestrack. Kann man sagen, dass es bei Pilsator Platin der Track mit Mortis ist? Würdest du da zustimmen?

Karate Andi: Ja, klar.

Wenn es mal kein Pilsator gibt, was trinkst du dann?
Karate Andi: Sternburg.

Gibt es verschiedene Edition vom Album? Wenn ja, wo und welche?

Karate Andi: Ja, bei Mzee.com gibt es irgendein spezielles Bundle mit irgendwas dabei.

Und wieso hast du dich gerade für Pilsator entschieden?

Karate Andi: Das ist ein Bier aus Frankfurt Oder. Ich trinke das immer in Zeiten, wo wir halt nicht so viel Kohle haben. Wir können uns halt nicht immer Pilsener Urquell im Club kaufen… oder Heineken oder Becks. Für ein Heineken im Club bekommen wir ne halbe Kiste Pilsator. Das ist eigentlich der Grund, warum wir das trinken – nicht weil das so geil schmeckt. Und auch weil wir Gesellschaftsfähig sein wollen. Gesellschaftsfähig auf Partys ist man eben nur betrunken und das muss man natürlich mit unserem Kontostand aufwiegen können.

Neben dem Mortis Feature ist auch Gustav auf dem Album? Kannst du kurz erzählen, wer genau das ist und wie die Zusammenarbeit zustande kam?

Karate Andi: Gustav ist einer meiner ältesten Rapkollegen, der auch schon länger als ich in Berlin wohnt. Wir haben halt über Features nachgedacht und meine Idee war, dass ich einfach meine Atzen feature. Die meisten Leute aus meiner Rapcrew schaffen es nicht immer so ganz Termine einzuhalten…ein nettes Beispiel war das letzte Mile of Style. John Borno aus meiner Crew sollte eigentlich mein Back Up machen und das war alles schon Wochen vorher abgeklärt. Dann hat er mir aber Donnerstags um 19:30 Uhr abgesagt und am nächsten Tag ging um 07:30 Uhr der Zug nach Leer – das ist meine Crew. Mortis ist dann kurzfrsitig eingesprungen, viele Dank dafür nochmal. Also eigentlich sollten noch mehr Leute aus meiner Crew auf dem Album sein, aber außer Gustav und Mortis hat es halt keiner geschafft.

Du bist ja der Boss vom Hinterhof. Wo ist denn dieser Hinterhof und was passiert da so?
Karate Andi: Dieser Hinterhof ist überall zu finden – meistens auch in den Köpfen.Ich glaube jeder Mensch hat seinen persönlichen Hinterhof irgendwo und ich glaube auch, dass jeder Mensch der Boss von seinem eigenen Hinterhof ist.

Auf dem Album gibt es auch nur in einem einzigen Track scratches und die wurden “eingerappt”. Woher kam denn diese sehr unterhaltesame Idee?

Karate Andi: Ja, ich wollte halt auch, dass diese Realness dabei ist. Und ich finde dann gehören da halt ein paar Scratches drauf. Und da ich mir keinen teurern DJ kaufen wollte und konnte, dachte ich mir, die lass ich von meinem guten alten Freund DJ Genre Folker machen. Die haben mich dann so überzeugt, dass ich sie auf dem Album lassen musste.

Was passiert nach dem Album?

Karate Andi: Ich hoffe, dass ich gesund bleibe.

Das hoffe ich auch. Viel Erfolg dabei und danke für deine Zeit.

 

Pics by Taube von der Schund Crew


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