Die These, dass Elektroautos grundsätzlich teurer sind als ihre konventionell angetriebenen Kollegen wird vom Karabag 500E anschaulich widerlegt.
Bis vor Kurzem galt der auf dem Fiat 500 basierende, zum Elektroauto umgerüstete Karabag 500E als wohl teuerster Kleinstwagen den man sich leisten konnte. Die Kosten für die Entwicklung und die Batterieeinheit waren derart hoch, dass für die erste Generation des Karabag 500E satte 59.000 € fällig wurden.
Nun aber konnte das Hamburger Unternehmen den Preis für die aktuelle Generation dank einer überarbeiteten Batterieeinheit in Verbindung mit einem effektiveren Rekuperationssystem auf 19.000 € senken. Das ist immer noch ein Aufschlag von 8.500 € gegenüber des Fiat 500 1.2, aber laut eines Berichts der Autobild (Heft Nr. 47, 2011) amortisieren sich diese Kosten recht schnell. Im Vergleich stellte sich heraus, dass die Unterhaltskosten des Karabag 500 E um ein Vielfaches günstiger sind, als die des normalen Fiat 500 1.2. Verbraucht das Elektroauto von Karabag im Stadtverkehr 13,2 kWh Strom auf 100 km zu einem Preis von 2,77 € (Stromtarif unbekannt) liegen die Kosten für dieselbe Strecke beim konventionell angetriebenen Fiat 500 1.2 viermal so hoch. Rechnet man den Preis, die Steuer, die Versicherung, die Betriebskosten und die Kosten für Wartung gegeneinander auf, so kommt der Karabag 500E auf 56 Cent pro gefahrenem Kilometer, der Fiat 500 1.2 auf 60 Cent.
Was wir bei aller Begeisterung aber nicht vergessen wollen ist die deutlich unterschiedliche Leistung der verglichenen Fahrzeuge. Der Benziner kommt auf 51 kW / 69 PS, der Karabag 500E auf nur 28 kW / 38 PS. Der Fiat 500 1.2 erreicht damit eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und eine Reichweite von 550 km. Der Karabag 500E schafft es auf 105 km/h in der Spitze und eine Reichweite von 91 km (Autobild-Messwerte).
Es hat aber auch niemand behauptet, dass man für das Fahren von Elektroautos nicht auch Kompromisse eingehen muss. Für die Stadt sind die Fahrleistungen des Karabag 500E zumindest ausreichend.
Quelle: greenmotorsblog.de