Kapituliert

“Was hältst du von einem kleinen Abenteuer?”, fragte mich das Leben neulich. Ich zögerte einen Augenblick, bevor ich antwortete: “Nun ja, du weisst ja, momentan bin ich nicht so für Abenteuer zu haben. Eine ausgiebige Ruhepause wäre mir lieber.” “Die bekommst du ja”, antwortete das Leben. “Eine ganze Woche Nichtstun im Piemont. Ich hätte da bloss noch zwei nette kleine Komplikationen, die dich daran hindern, am Samstag mit ‘Deinem’ und den Kindern zu reisen. Du weisst ja, dass er die Bahntickets für Samstag bereits gekauft hat und dass ihr dort unten das Auto braucht. Es bleibt dir also nichts anderes übrig, als am Sonntag im Auto nachzukommen.” “Aber das geht doch nicht”, stammelte ich. “Du weisst doch, dass ich mich schon in Trimbach heillos verfahre. Wie soll ich es da bis nach Italien schaffen?” “Das ist doch ein Klacks”, gab das Leben zurück. “Du musst es einfach bis zur Autobahneinfahrt schaffen und der Rest gibt sich von selbst.” Ich lachte bitter. “Du kannst reden. Hast du das Debakel von neulich schon wieder vergessen? Als ich verzweifelt in der Gegend herumkurvte, weil ich es nicht mal fertigbrachte, hinter jemandem herzufahren? Und jetzt soll ich ganz alleine nach Italien fahren? Du bist wohl verrückt geworden.” Das Leben grinste spöttisch. “Das war doch ganz amüsant. Nun ja, abgesehen davon, dass du die Kinder mit deinem Gezeter ziemlich erschreckt hast. Du solltest deine Emotionen ein wenig zügeln…” “Wie denn? Wo ich doch immer die falsche Abzweigung erwische. Ich bin einfach ein hoffnungsloser Fall”, jammerte ich. “Das mag schon sein, aber wozu hat der Mensch das Navigationsgerät erfunden?”, sagte das Leben, ohne sich von meinem kläglichen Ton beeindrucken zu lassen. “Du weisst, dass ich keine Navis mag”, sagte ich ziemlich verärgert. “Die Dinger jagen mir Angst ein. Und ausserdem habe ich mein iPad, das mir jeweils auf der Karte anzeigt, wo ich gerade bin.” Das Leben lachte schallend. “Oh ja, ich weiss, dein iPad. Das Ding ist ja ganz nett, aber was hilft es, wenn du keine Karten lesen kannst und jedes Mal nach links fährst, wenn du rechts fahren solltest? Nein, glaub mir, du brauchst ein GPS und dann kannst du ganz getrost nach Italien fahren.” “Ich will aber kein GPS”, sagte ich trotzig. “Na dann freue ich mich doch schon darauf, wie du heulend vor dem Nordportal des Gotthards stehen wirst und nicht mehr weiter weisst”, entgegnete das Leben hämisch grinsend.

Was hätte ich dazu noch sagen sollen? Gar nichts ausser “‘Meiner’, bist du einverstanden, wenn ich mir für die Italienreise diese sündhaft teure Navigations-App aufs iPad lade?”

Kapituliert



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