Kapitalismus in der Schule

Skandal! Frechheit! Kaum zu fassen! Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat Schulbücher untersucht und festgestellt, dass die Wirtschaft in deutschen Unterrichtsmaterialien nicht positiv genug dargestellt werde. So werde immer wieder behauptet, dass Unternehmen zumeist nur am Profit orientiert seien und Arbeitslosigkeit durch Rationalisierung und verstärkten Maschineneinsatz, ja überhaupt durch Leistungs- und Produktivitätssteigerungen verursacht würde. Man kann jungen Menschen doch nicht ungeschminkt und schonungslos die Wahrheit sagen!

Die Unternehmerperspektive suche man in Schulbüchern vergebens, der technische Fortschritt würde als Jobkiller dargestellt und so positive Dinge wie Leistungsbereitschaft und Eigenverantwortung kämen kaum bis gar nicht vor. Und in einem Schulbuch werde sogar behauptet, dass sich große Unternehmen bei der Standortwahl gern Länder aussuchen, in denen Löhne, Steuern und Sozialversicherungsabgaben niedrig und Umweltschutzauflagen lasch sind! Was sollen die deutschen Schüler denn von der deutschen Wirtschaft denken?

Die sollen sich mal lieber mal in der Praxis umsehen und sich die erfolgreichen Unternehmer zum Vorbild nehmen, die Lidl-, Aldi, Kik- und Schleckerchefs, die Löhne und Sozialabgaben auch in Deutschland drücken. Oder die einst als vorbildliche Entsorgungsfirma gepriesene Envio, die Arbeiter und Umwelt trotz strengster Umweltschutzauflagen mit PBC verseucht hat, in Deutschland, wie es sich gehört, nicht irgendwo in der dritten Welt.

Überhaupt, Atommüll, Dioxin-Skandale, Gift im Essen, Betrug am Telefon, Datenklau im Internet, Beschiss bei Versicherungen und Anlageberatung – die Wirtschaft ist eine Supersache, man muss nur mal die fragen, die damit reich geworden sind. Den Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer beispielsweise. Ob die besten Jungs bei AWD auch so geile Sexparties feiern durften wie bei der Ergo-Versicherung? Man kann Wirtschaft auch total positiv darstellen! Die Herausforderung dabei ist allerdings, das noch jugendfrei zu gestalten. Zumindest in Schulbüchern.

Noch ein kleiner Witz am Rande: In der FTD war unmittelbar unter diesem Artikel, der bezeichnenderweise mit „Schulbücher diffamieren Kapitalismus“ überschrieben war, ein Artikel über Personalmanagement verlinkt. Mit dem Titel „Chefs investieren in Maschinen statt in Menschen“ .



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