Kapitalismus - der Turm stürzt ein...

Erstellt am 28. Oktober 2011 von Lux
Fragt man jemanden, woran die UdSSR und ihre Satellitenstaaten gescheitert sind, erfolgt als Antwort die uns eingetrichterte Variante mit der Wettrüstung.
Oberflächlich betrachtet mag das stimmen, doch betrachtet man auch die unterschiedlichen Wirtschaftssysteme, dann dürfte sich niemand mit dieser Antwort zufrieden geben.
Letztendlich ist bezüglich des Wettrüstens der Ostblock zugrunde gegangen, weil er unfähig war, wie der Westblock Geld aus dem Nichts zu erschaffen.
Hier muss sich die Frage stellen, wer ist überhaupt dazu in der Lage Geld aus dem Nichts zu erschaffen und wer bzw. welche Mächte bestimmen letztendlich über den Geldkreislauf dieser Welt? Wer profitiert davon und warum?
Die Antwort ist nicht im Wettrüsten - und auch nicht im totalitären System des Ostens zu finden, denn totalitäre Systeme gab es schon zuvor - und das weitaus fortdauernder - zu finden, sondern im globalen Finanzsystem.
Immer wieder prahlt die von den EU Staaten am höchsten verschuldete Bundesrepublik mit ihrer vermeintlichen Rettermentalität. Wie kann das Land mit den höchsten Schulden gleichzeitig Retter spielen? Weil es die Gunst der globalen Geldverleiher besitzt? Weil es den wichtigsten Bündnispartner des Imperiums abgibt und somit nach Strich und Faden übervorteilt wird?
Sind denn alle bekloppt? Wer nimmt denn die Rating Agenturen der Geldverleiher für bare Münze? Doch nur diejenigen, die an diese Märchen glauben und sich deshalb - ob bewusst oder unbewusst - in Diensten der globalen Geldverleiher begeben. Und sei es nur auf moralischer und ökonomischer Ebene. Und diejenigen, die davon profitieren. Stets zu Lasten der Schaffenskraft aller ehrbaren Menschen.
Gerne wird mit dem hohen BIP der Bundesrepublik argumentiert. Wie hoch wäre dieses BIP, wenn nicht all die Dienstleistungen, also auch die Zinses- und Zinseszinsgeschäfte der bundesrepublikanischen Banken darin enthalten wären? Weshalb fällt es nicht ins Gewicht, dass die BRD seit Jahren deindustrialisiert wird? Zieht man alles in allem ab, dann müsste sich die wachsende Armut auch am BIP festmachen lassen. Doch weshalb nicht? Wegen der Blasen, der Luft und all dem propagandistischem Geschwätz, das sich hoffentlich bald selbst überholt hat und ebenso Geschichte wie die DDR sein wird. Denn auch die BRD ist ein künstliches Relikt des Kalten Krieges. Die BRD ist ein Gebilde der Westalliierten, insbesondere der USA und sie steht immer noch unter dem Besatzungsstatut.
Das Land der Deutschen ist nicht am 8.5.1945 und auch nicht am 3.10.1990 untergegangen.
Es existiert noch und es wird neu geordnet werden, wenn es eines Tages einen Friedensvertrag erhält und den letzten Besatzungssoldaten - ob in Uniform oder Zivil - des Landes verwiesen hat. Von der Unabhängigkeit gegenüber den globalen Finanzkraken ganz zu schweigen. Doch für diese edlen Ziele benötigt es der Hilfe aller ehrlichen Völker, deren Solidarität sich auch für sie auszahlen soll. Wir benötigen eine ehrliche Völkergemeinschaft, in der sich kein Volk als Tyrann aufspielen kann und Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität zu aller Nutzen über alles stehen.
Wer sich über diese Dinge Gedanken gemacht hat, kann auch getrost den ansonsten lesenswerten Artikel "Das Krisenkarussell" (Junge Welt) lesen.
Die sich gegenwärtig zuspitzende Krise ist eine direkte Folge des großen Crashs von 2008. Damals verhinderten die betroffenen Staaten durch ihre Rettungsschirme und Konjunkturprogramme sowohl eine schwere Erschütterung des kapitalistischen Systems als auch eine sich selbst verstärkende Entwertungsspirale des Kapitals.
Ausschnitt aus "Das Krisenkarussell"
Auch aus internationaler Sicht lässt sich feststellen, dass der Kapitalismus eine einzige Krise mit Höhen und Tiefen ist.
Sein Erfolg ist lediglich in den führenden kapitalistischen Staaten erkennbar. Die Masse der kapitalistischen Staaten leidet unter den Schattenseiten dieses Erfolges. Ebenso, wie zunehmend auch die Massen in den erfolgreichen Staaten, seitdem das "Alternativsystem" angeblich gescheitert ist.
Wäre es so, hätten die Kriege in Jugoslawien, Irak und Libyen nicht stattgefunden. Denn diese Kriege waren in erster Linie Systemkriege.
Und nochmals, woher kommt dieser Erfolg. Aus dem Recht der Starken, Geld aus dem Nichts zu erschaffen. Geld, das nur geringfügig über einen Gegenwert verfügt. Der "Wert" dieses Geldes basiert einzig und allein auf die militärische Überlegenheit und den Willen dieser Staaten, bei jeder sich passenden Gelegenheit Unfrieden in die Welt zu bringen, um sich die Überlegenheit zu sichern und diese zu erweitern.
Und wir sollten hierbei nicht nur an die uniformierten Soldaten denken, sondern auch an die in Zivil.
Was versteckt sich hinter der UNO, außer einer Institution, die seit Jahr und Tag im Interesse des Imperiums (vor 1990 der Imperien) wirkt und dafür Sorge trägt, unter "legalisiertem Anstrich" die machtlosen Mitläufer Mitgliedsländer zu drangsalieren und bekriegen zu können?
Hat die UNO jemals unter dem Aspekt der Gleichbehandlung aller Mitgliedsstaaten oder der universellen Menschenrechte agiert?
Was versteckt sich hinter IWF und Weltbank, außer Institutionen, deren geheuchelte und ungerechte Politik nur dem Zwecke dient, dass vorherrschende globale Finanzsystem zu lenken und zu stützen?
Es sind die Instrumente derjenigen, die Geld aus dem Nichts erfinden können und sich selbst über die eigenen Gesetze stellen dürfen.
Wäre der Westblock von diesen - seinen eigenen Institutionen - mit den gleichen Maßstäben beurteilt und gemaßregelt worden, wie der Ostblock oder die vermeintlichen und oftmals rohstoffreichen "Dritte Welt- Staaten", was wäre dann von der Überlegenheit des "Westens" übriggeblieben bzw. übrigbleiben?
IWF, Weltbank und UNO sind die Patentämter des "Raubtierkapitalismus", mit deren Hilfe nicht nur Luftblasen geschützt, sondern auch noch Ungerechtigkeit und Verbrechen institutionalisiert werden.
Der Schuldenberg, der die "bankrotte DDR zum einstürzen brachte" - also eine der stärksten Volkswirtschaften dieser Erde - wird von den USA alle zwei Tage an Neuschulden aufgehäuft. Mit welchen Maßstäben wird hier gemessen?
Trichtern sie uns nicht ständig in ihrer dummdreisten Selbstbeweihräucherung ein, wir lebten in einem System der Rechtsstaatlichkeit? Einem System das unabdingbar die Gleichbehandlung vor dem Gesetz garantiert?
Nun, dann sollen sie diesen Worten doch endlich auch einmal Taten folgen lassen.
Dann muss sich die Systemfrage nicht mehr stellen, weil es dieses System nicht mehr geben wird.
Es ist gescheitert an seiner Maßlosigkeit, seiner Habgier, seiner Ungerechtigkeit, seiner Verlogenheit und der skrupellosen Ausbeutungspolitik, um nur einige Aspekte zu erwähnen.
Dann könnte eine wirklich Neue Weltordnung beginnen, in der hoffentlich die ehrlichen, friedliebenden und bescheidenen Staaten ihren verdienten Platz in der Völkergemeinschaft einnehmen werden.
Wer eine Kapitalismus- oder Krisenkritik betreiben will, wie es im o.g. Junge Welt- Artikel der Fall sein soll, der kommt an diese und andere Fakten nicht vorbei.
Alles andere würde nur bedeuten, dass wir nicht nur "von dem Kakao, durch den man uns zieht, auch noch trinken" (Erich Kästner), sondern auch noch den Kakao mit deren Löffeln umrühren und auf deren vorgegebener Art trinken.