Erinnert Ihr Euch noch? Grauslig war er, der Frühling. Und genauso grauslig sahen die Beete vor unserer Terrasse aus. In Trübsinn hätte man verfallen können, wenn man versehentlich mal draufschaute. Und weil sich so gar nichts regte, habe ich im Gartencenter ein paar Pflänzchen Kapuzinerkresse erstanden, damit wenigstens irgendwas blüht. Und seitdem haben die Pflänzchen einen Dschungel aus Blattwerk gebildet und blühen wie verrückt. Und das bei mir und meinem braunen Daumen. Und das Beste ist: die blühen nicht nur wunderbar, nein, wenn sie abgeblüht sind, kann man die Samenkapseln einlegen und hat im Winter auch noch was von der Blütenpracht.
Die Grundlage für die Kapern findet Ihr, wenn Ihr ein bisschen im Grün der Kapzinerkresse herumwühlt. Da gibt es diese grünen Bobbels, die pflückt Ihr. Nur die Grünen, die auch ein bißchen rot gesprenkelt sein dürfen. Wenn sie schon gelb sind, lasst ihr die Finger davon, dann schmecken sie nicht mehr.
Die Samenkapseln schmecken pfeffrig und ein wenig scharf. Wenn man sie einlegt, entwickeln sie eine erstaunliche Ähnlichkeit mit “richtigen” Kapern. Wenn meine restliche Kapuzinerkresse auch abgeblüht ist, setze ich noch ein zweites Glas an.
Weitere tolle Kapernideen gibt es bei der Tomatenblüte mit Holunder und bei Bushcook mit Bärlauch.
Für ein kleines Glas:
- 100 gr. frische Samenkapseln der Kapuzinerkresse
- 15 gr. Salz
- ein paar Pfefferkörner
- 1-2 Lorbeerblätter
- ca. 200 ml. Weißweinessig oder Apfelessig
Das Salz in 300 ml Wasser auflösen. Die Samenkapseln in eine Schüssel geben, mit der Salzlösung bedecken und 24 h durchziehen lassen.
Ein oder mehrere (je nach Größe) Gläschen sterilisieren. Dazu die Gläschen und die Deckel mit heißem Wasser ausspülen und im 110°C heißen Backofen kopfüber trocknen lassen.
Dann die Samen abgießen und gründlich abtrocknen. Samen mit Pfeffer und Lorbeer in das Glas geben. Nach oben sollte noch etwas Platz bleiben, denn die Samen müssen mit Essig bedeckt sein. Mit Essig aufgießen und verschließen.
Die Gläschen an einem trockenen, kühlen Ort aufbewahren. Nach ein 2-3 Wochen sind die Kapern fertig und können benutzt werden.
Rezeptidee: River Cottage Handbook Preserves