Mainz / Hofheim (rgzm) - Die dritte Grabung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Kooperation mit der hessenARCHÄOLOGIE am Kapellenberg bei Hofheim hat wichtige neue Erkenntnisse zum Aufbau der seitlichen Wälle, die das Siedlungsplateau einfassen, erbracht. Nun wird die Gesamtkonzeption und Entwicklung der über 60 ha großen Anlage greifbar. Anhand der Grabungen und Analysen von 3D-Geländemodellen zeichnet sich ein komplexes System von aufeinander folgenden Befestigungen ab, von denen einige heute kaum noch sichtbar, andere aber wiederum ausgezeichnet erhalten sind. Im Inneren hatte sich einst eine Siedlung mit vielleicht hunderten von Häusern befunden, deren maximale Einwohnerzahl 7000 Personen umfasst haben könnte. Der Kapellenberg lag an einem jungsteinzeitlichen Fernwegenetz, über das Güter zwischen Mitteldeutschland sowie West- und Südfrankreich verhandelt wurden.
Mit seinem Alter von 6000 Jahren ist der Kapellenberg ist eines der faszinierendsten jungsteinzeitlichen Bodendenkmäler mit europäischer Bedeutung.