Gebrabbel wie im Callcenter
Wer schon einmal in einem Callcenter gewesen ist, oder sich in einem Theater vor der Vorstellung einmal auf den Geräuschpegel konzentriert hat, der weiß, dass es unglaublich laut ist. Sitzt man selbst im Theater, oder arbeitet im Callcenter, dann fällt die Lautstärke gar nicht mehr auf und man konzentriert sich nur auf das eigene Gespräch. Ist man aber ganz still und lauscht, dann ist man überrascht wie laut das Gemurmel ist.
Interferenzen
Die Ursache dafür ist, dass sich Schallwellen überlagern und da wo sich zwei Wellenberge überlagern ein lauterer Ton resultiert. Solche Interferenzen passieren bei mir zu Hause immer, wenn die drei aufeinandertreffen. Unser Homöopath hat mich einmal gefragt, ob mein Sohn immer so laut ist, dabei hat er sich für seine Verhältnisse wirklich leise benommen. Meine Kinder machen die ganze Zeit über Geräusche.
Die Älteste hat einen Hang Dinge zu erzählen und ist eigentlich von klein auf immer am plappern. Auch wenn es heute ein bisschen mehr Inhalt hat, was sie von sich gibt vermittelt das Video, das wir vor vier Jahren auf youtube hochgeladen haben einen guten Eindruck. Auch heute plappert sie noch unentwegt.
Mein Sohn ist meistens auch relativ laut. Hin und wieder beschäftigt er sich auch mit einem Spielzeug ein paar Minuten ganz still meiste läuft er aber durch die Wohnung springt von der Couch und schreit dazu alles mögliche durch die Wohnung.
Die Kleinste ist auch auf dem selben Weg, wie ihre ältere Schwester. Momentan brabbelt sie ganz gerne und wenn wir mit dem Kinderwagen unterwegs sind zeigt sie auf Autos, Passanten und Bäume und ruft ihnen in ihrer Babysprache etwas zu.
Eskalationen
Nicht genug, dass die drei ständig einen enormen Grundpegel an Geräuschen produzieren, sie schlagen auch noch gerne mit verschiedenen Spielzeugen aufeinander, werfen Dinge zu Boden und schieben Spielzeugkisten durch die Wohnung, was zusätzlich noch für mehr, oder weniger unangenehme Geräusche sorgt.
Zu allem Überfluss ergeben sich im kindlichen Zusammenleben zwischen drei kleinen Kindern auch laufend Konfliktsituationen. Versucht jemand der Kleinsten ein Spielzeug zu entreißen, oder sie gegen ihren Willen ins Kinderzimmer zu begleiten, dann macht sie ihrem Unmut lautstark Luft und quietscht, was das Zeug hält. Auch die beiden Älteren stehen ihr in nichts nach und so kommt zu Grundschwingung und Spielzeuglärm alle paar Minuten noch ein schriller Schrei dazu.
Ausblenden hilft
Nachdem ich meine Kinder etwa drei Millionen mal ermahnt habe ruhiger zu sein habe ich weitgehen kapituliert und akzeptiert, dass meine Kinder im Betrieb etwas lauter sind als Andere und aufgegeben sie darum zu bitten sich leiser zu verhalten. Auch wenn die Kleinen nicht böses wollen, so haben sie allein schon eine sehr laute Stimme und nur das Erzählen einer Geschichte, oder das Kommentar zum Spiel sind schon recht laut.
Also habe ich angefangen diese Geräusche, genauso wie im Theater, oder auf der Straße, wo man die Hintergrundgeräusche nicht bewußt wahrnimmt, auszublenden. Unangenehm ist es eigentlich nur dann, wenn man telefoniert im Fernsehen etwas verstehen möchte, oder ich mit meinem Mann sprechen möchte.
Sie hören mich nicht
Allerdings haben meine Kinder scheinbar die selbe Strategie um mit dem Geräuschpegel umzugehen und blenden die meiste Zeit mich aus.
Es ist wirklich schwierig zu erreichen, dass meine Kinder mich hören, wenn sie gerade dabei sind etwas anderes zu tun. Wenn die Kinder beispielsweise auf der Couch sitzen und fernsehen, oder gemeinsam im Kinderzimmer am Teppich spielen, dann reicht es oft nicht sie mit Namen anzusprechen. Sie hören mich einfach nicht. Das heißt eigentlich hören sie mich doch, weil wenn ich ganz leise frage, ob sie gerne ein Stück Schokolade wollen, dann reagieren sie unmittelbar, aber wenn ich Ihnen eine ganz alltägliche Information geben möchte, oder eine Frage stelle, die nichts mit Süßigkeiten, oder tollen Freizeitaktivitäten zu tun hat, dann schalten sie ganz erfolgreich auf Durchzug und meine Worte verhallen ungehört.
Nur bei der Kleinsten funktioniert es noch, wenn man sie anspricht, das ist aber sicher nur eine Frage der Zeit 😉