Kannibalismus bei den Sandmännchen

Erstellt am 9. Oktober 2011 von Newssquared @Oliver_schreibt

Kannibalismus bei den Sandmännchen

Wenn Volker Herres eine glorreiche Idee hat, ist er schwer zu bremsen. Das muss auch so sein, denn der Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens ist ein mächtiger Mann im Fernsehgeschäft. Er verantwortet die Wechsel der Unterhaltungsschwergewichte Thomas Gottschalk (ab Januar 2012 im Ersten) und Günther Jauch (seit einem Monat auf Sendung). Und diese Verantwortung beinhaltet allerdings auch, dass er nunmehr fünf Talker im Ersten tätscheln muss. Bei zweien ist das leicht, Jauch fährt sonntags nach dem Tatort ordentliche Quoten ein und auch Frank Plasberg schlägt sich montags um 21 Uhr wacker.

Die Sorgenkinder laden später am Abend zum Gespräch. Sandra Maischberger, Anne Will und Reinhold Beckmann sind allesamt erst ab 22.45 Uhr auf Sendung und rangeln um jeden Zuschauer. Doch die interessiert das Gebrabbel offenbar nur bedingt, alle drei Sendungen hatten teilweise weniger als eine Million Zuseher. Das deutet auf Kannibalismus unter den Sandmännchen der Nation hin. Ein Überlebender ist derweil schon ausgemacht. Frank Plasberg hat unter der Woche seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert bekommen. Er ist momentan die klare Nummer zwei in der Hackordnung.

Gut einen Monat nach dem Beginn der Talkshow-Schwemme ist abzusehen, dass es wohl im kommenden Herbst eine ARD-Talkrunde weniger geben wird. Die Sendungen von Anne Will und Sandra Maischberger stehen am ehesten auf der inoffiziellen Abschussliste: Ihre Verträge enden im kommenden Jahr. Reinhold Beckmann hat noch ein Jahr Vertrag, wie die Fußballer sagen, Jauch ist noch bis 2014 gebunden und Plasberg hat soeben bis 2013 unterschrieben.

Dass eine der drei kriselnden Formate noch vor der Sommerpause abgesetzt wird, ist in einer öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt undenkbar. So lange muss Volker Herres, der große starke Mann im Ersten, noch die mauen Quoten seiner Gesprächsleiter ertragen. Sein richtig großer Wurf ist der Coup mit Jauch nicht geworden, auch wenn Jauch selber weitaus bessere Zuschauerzahlen als seine Vorgängerin Anne Will vorweisen kann. Denn offenbar sind fünf Talks mindestens einer zu viel.

Heute greift der als Polit-Talker eingekaufte Günther Jauch auch gleich mal in den Thementopf der Kollegen und lässt zum Thema «Essen für die Tonne – wie stoppen wir den Wegwerf-Wahnsinn?» diskutieren. Das wird vor allem der ausgewiesenen Seichttalkerin Sandra Maischberger nicht unbedingt schmecken.

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ARD-Talks – Kannibalismus bei den Sandmännchen

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