Ich kann’s nicht. Ich habe kürzlich einen Artikel gelesen, in dem es darum ging, welche Bedeutung der Verlag eines Buches für den Leser hat: gar keine. Das mag provokant klingen, aber das lässt sich durch einen einfachen Test beweisen (oder widerlegen). Wenn die Mehrheit die oben gestellte Frage beantworten kann, ist die Behauptung falsch. Ansonsten – und das ist bitter für die Zukunft der Verlage – ist es so, dass für den Leser der Verlag selbst kaum eine Bedeutung hat. Wenn ich aus meiner persönlichen Erfahrung spreche, gibt es für mich in Deutschland nur zwei Verlage, die gleichzeitig ein Qualitätsmerkmal für die von ihnen veröffentlichten Bücher sind: Brockhaus und Duden. Gerade letzterer ist ein Synonym für gutes und richtiges Deutsch an. Andere Nachschlagewerke zur Rechtschreibung haftet der Makel der billigen Kopie an. Das dürfte dann aber auch einer der ganz wenigen Fälle sein, in denen der Käufer seine Entscheidung zumindest teilweise nach dem Verlag trifft. Wie sieht es aber bei Publikumsverlagen aus? Ist Stieg Larssons Millenium-Triologie bei Heyne oder bei Bastei-Lübbe erschienen? Oder im Fischer-Verlag? Welchen Unterschied macht es für den Leser? Keinen. Als Stephen King vor Jahren seinen Stammverlag verließ, machte das für seine Leser nicht den geringsten Unterschied. [...]
Related posts:
- Bücher wären besser, wenn Leser Autoren mit Steinen bewerfen würden
- Welche Bücher gibt es über das Schreiben?