Österreichische Sozialwissenschaftler untersuchen mit Unterstützung der österreichischen Bundesregierung, inwieweit erneuerbare Energie unsozial werden/wirken kann.
"Letztlich steckt in uns allen ein Nimby - ein sogenannter Not In My Back Yard", so meint Jürgen Suschek-Berger vom Interuniversi tären Forschungszentrum Graz (IFZ).
Die Nachhaltigkeitsforscher haben sich deshalb die Frage gestellt, ob alles Umweltfreundliche automatisch auch gut für die gesamte Gesellschaft ist", erläutert Gudrun Lettmayer von der Forschungsgesellschaft Joanneum Research. "Tatsächlich gibt es auch bei neuen und sauberen Technologien Gewinner und Verlierer."
Die beiden Forscher beschäftigen sich in ihrem Projekt "Sonah", welches im Rahmen des Programms Energiesysteme der Zukunft vom Infrastrukturministerium finanziert wird, mit dem oft unterschätzten Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit erneuerbarer Energie.
Als ein entscheidendes Akzeptanzkriterium wird daher die frühzeitige Einbindung von Anwohnern gesehen. Denn dies sind diejenigen, die später durch Gerüche von Biogasanlagen sowie von Schlagschatten und Infraschall von Windturbinen betroffen sind und dann mehr oder weniger tolerant damit umgehen.
Als Ergebnis der Untersuchungen wurde ein Kriterienkatalog erarbeitet, der im Internet zur Verfügung steht.
Die künftigen Betreiber von Anlagen zur Energiegewinnung aus erneuerbarer Energie sollten nämlich wissen:
- wie stark das Projekt von der lokalen Bevölkerung angenommen wird
- wo Probleme auftreten können
- wer wann informiert und eingebunden werden soll
- welchen Nutzen sowohl die Region als auch der einzelne Bürger davon hat
- welche langfristigen Auswirkungen zu erwarten sind.
Quelle: derstandard.at
Und hier gibt es den Kriterienkatalog: http://www.sonah.at/kriterienkatalog