Kann der EURO noch gerettet werden?

Um den EURO zu retten, wurden zahlreiche Pläne geschmiedet. Doch tatsächlich wurden Banken und Investoren gerettet. Wie diese Bankenrettung funktionierte und noch funktioniert, hat der Journalist Harald Schumann in der ARTE-Doku, Staatsgeheimnis Bankenrettung gut recherchiert und beschrieben.
Doch der EURO steht nach wie vor im Feuer.
Prof. Dr. Wilhelm Hankel, Eurokritiker der ersten Stunde, machte in einem Vortrag vom 12, Januar 2013 in Luzern einen so einfachen wie genialen Vorschlag für die Rettung des EURO. Die Euroländer sollten wieder Nationalwährungen einführen und die EU-Länder ohne EURO, den EURO unter Beibehaltung der Nationalwährung.
Hankel: Ich verrate meine konkreten Vorschläge, die ich an meinem Vortrag vom nächsten Samstag in Luzern präsentieren werde, noch nicht en détail. Die Ironie ist: Man könnte den Euro retten, indem man ihn in Kombination mit nationalen Währungen weiterführt, in einem Verbundsystem mit den von ihm verdrängten alten Währungen. Der Euro wäre dann wie im alten Goldstandard: das «Gold Europas». Wenn auch nur aus Papier oder elektronischer Materie und nicht aus dem gelben Metall. Der Euro konnte niemals nationale Währungen ersetzen, er konnte nur als Alternativwährung fungieren, eben wie früher das Gold im Goldstandard. Kehrte man dahin zurück, hätte das mehrere Vorteile. In der EU verschwände der Graben zwischen Ländern mit und ohne Euro. EU und Eurozone wären identisch. In Kombination mit der nationalen Währung könnten sogar Länder wie die Schweiz, England, Russland oder Norwegen zu Euroländern werden.
Wenn die einzelnen Staaten zu ihren Währungen, also zum Beispiel die Griechen zur Drachme, zurückkehren, hätte das doch verheerende Folgen. Die Griechen würden bei der Ankündigung dieses Schrittes zur Bank rennen und sofort ihre Guthaben sichern.
Hankel: Im Gegenteil: Die Aussicht auf Wiedereinführung der alten Währungen würde einen Freudenrausch auslösen. Nicht nur in Deutschland, wo die D-Mark fast so ein Mythos ist wie der alte Kaiser im Kyffhäuser. Man müsste den Menschen nur klarmachen, dass es sich um einen Währungs-umtausch handelt und nicht um eine Währungsreform. Und dass dieser Umtausch nicht mit einer Wertverminderung ihrer Guthaben einhergeht.

Neue Luzerner Zeitung im Interview mit Prof. Hankel
Man darf gespannt sein, ob die politisch Verantwortlichen diesen Vorschlag ähnlich ignorieren wie einst die mahnenden Worte von Prof. Hankel vor der Einführung des EURO.
Hier nun der Vortrag von Prof. Hankel in voller Länge.

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