Die Gesellenwanderung oder auch kurz einfach Walz genannt, war vom Spätmittelalter (13. – 15. Jahrhundert) bis zur Industrialisierung, die Voraussetzung für das Ablegen einer Meisterprüfung. Auch noch heute gehen Gesellen nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit auf Wanderschaft. In dieser Zeit sollen die Handwerker neue Arbeitspraktiken, fremde Orte und Menschen kennenlernen. Ein Lebensabschnitt der bei vielen eine prägende Zeit voller neuer Erfahrungen mit sich bringt.
Die Niedersächsin Johanna Röh ist Tischlermeisterin und gleichzeitig Weltenbummlerin. Nach ihrer Lehre packte sie das Fernweh, also ging sie auf eine insgesamt 4-jährige Walz. So wanderte sie unter anderem durch das für seine Blockhütten bekannte Kanada, durch das heiße Mexiko und das vom Buddhismus geprägte Land Japan. Johanna teilt ihre gewonnenen Erfahrungen der Reise auf Instagram und zelebriert in ihrer interessanten Retrospektive, dass ein Auslandssemester auch im Handwerk möglich ist.
Die Story von Johanna zeigt uns wieder einmal, wie vielseitig ein Beruf im Handwerk sein kann. Wem ein Alltag im Büro abschreckt, kann als Tischler, Elektriker, Dachdecker oder what ever, Dinge mit seinen eigenen Händen erschaffen. Und wie wir nun gelernt haben, steht jedem ausgelernten Gesellen die Welt offen. Warum nicht ein paar Monate in Asien, Australien oder Südamerika verbringen und so neue Arbeitspraktiken und Kulturen kennenlernen? Das benötigt natürlich besonders in jungen Jahren etwas Mut, doch die dort positiv gewonnen Erfahrungen trägt man dann ein Leben lang mit sich.
Das Handwerk hat neben Tischlermeisterin Johanna Röh auch den erfolgreichen Tuner Jimmy Pelka begleitet. Als Autoschrauber pimpt er auch mal ein Serienfahrzeug zu unglaublichen 1.200 PS auf. Über ihn hatte ich bereits im Juli 2018 berichtet.
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