So heute will ich mal so ein bisschen ueber meinen Kampf mit der Arbeit der kolumbianischen Behörden fuer meine ganzen Papiere berichten.
Also zunächst mal die Fakten: Ich benötige insgesamt 3 Dokumente: Meinen Kolumbianischen Ausweis(Cedula) ohne den eigentlich gar nichts geht, meine tarjeta Militär, die hier jeder junge männliche erwachsene stets bei sich fuehren muss sie bestätigt, dass man Militärdienst geleistet hat und schliesslich noch einen kolumbianischen Reisepass, damit ich das Land auch wieder verlassen kann. Klingt an sich alles gar nicht mal so kompliziert
Fuer seine Cedula benötigt man, neben Fotos, der Blutgruppe, 2 Telefonnummern und einer Adresse in Kolumbien nur noch seine Registro Civil. Diese wird bei der Geburt eines jeden Kolumbianers ausgestellt und hat eine Nummer, welche ziemlich wichtig ist. Nachdem ich alles hatte (von der Reg. Civil leider nur eine 19 Jahre alte beglaubigte Kopie) ging es das erste Mal zur örtlichen Behörde: Registraduría Fontibón.
Nach gut 1 1/2 Stunden warten kam man dann auch endlich an die Reihe. Just in diesem Moment gab es leider einen totalen Systemabsturz. Was den kolumbianischen Beamten aber irgendwie nicht wirklich zu stoeren schien. Wurde halt erstmal Kaffee getrunken und ein nettes Gespräch mit der Dame am Schalter gefuehrt, ab und zu und etwas unmotiviert auf ENTER gedrueckt, um zu schauen ob sich wieder etwas tut. Mehr aber auch nicht Nach einer Stunde lief dann wieder alles und nun wurde leider festgestellt, dass es mit der Kopie der Reg. Civil leider nicht möglich war mich neu in das System zu schreiben, da man keinen Zugriff auf die Daten haben. Dies sei aber gar kein Problem man muesste lediglich zu einer höheren Registraduría im Zentrum gehen. Also hieß es ab am Nachmittag eine Stunde Bus fahren um dort nachzufragen. Wie zu erwarten war konnte man mir dort natürlich auch nicht weiter helfen. So wurde mir lediglich eine Nummer von der örtlichen Behörde in Pereira (meine Geburtsstadt) gegeben. Nach etlichen Telefonaten fand man schliesslich das „richtige“ Dokument. Und zum Glück hatte Señora Yadira (meine „Mum“ hier in Kolumbien“) eine Freundin, welche eine Schwester in Pereira hat. Diese schickte uns dann das besagte Dokument zu. Dann wieder ab zur Registraduría Fontibon. Dort wurde uns dann mitgeteilt, dass ich noch nicht im örtlichen System sei und ich 3 Tage warten muesse bis dies erledigt sei. Nach 3 Tagen nächster Besuch. „Dies ist leider nicht das richtige Dokument!“ :S anscheinend existierten 2 Reg. Civiles von mit in Kolumbien. Eine welche 6 Monate nach meiner Geburt ausgestellt wurde und eine welche bei meiner Adoption mit meinen deutschen Erziehungsberechtigten erstellt wurde. Da wir das alles nicht so ganz nachvollziehen konnten fuhren wir erst einmal zu einer noch hoeher gelegenen Behörde, um dort nachzufragen. Diese teilte uns ebenfalls mit, dass die Dokumente unvollständig seien und man nochmal in Pereira nachfragen muesse. Also wieder Telefonieren! Und irgendwie fand man dann dort tatsächlich die 2te Reg. Civil. Nachdem man dann 39.000Pesos ueberwiesen hatte ging alles ziemlich schnell und am nächsten morgen war das Dokument schon da. Und dann die erste Überraschung: Hatte ich doch 20 Jahre in dem Glauben gelebt, dass dieses Dokument nicht existiert und bei meiner Adoption zerstört worden war und dem entsprechend nichts ueber meine Mutter bekannt war, meine deutschen Erziehungsberechtigten hatten mit diese Geschichte immer erzaehlt wenn ich gefragt hatte ob sie denn wenigstens den Namen wuessten!! Und nun hielt ich es in den Haenden und dort stand schwarz auf weiss der Name: Cristina Pulgarin. Meine leibliche Mutter! Also wurde so ganz nebenbei der erste Schritt, der Suche nach meinen Wurzeln, erledigt. Am nächsten Morgen ging es dann mal wieder auf einen Besuch zur Registraduría Fontibon. Diesmal mit allen Dokumenten die man so hatte. Und siehe da auf einmal lief alles richtig zügig. Und nun bin ich glücklich im Besitz meiner Contraseña. Ein vorläufiger Ausweis, da die Wartezeit auf die Cedula bis zu 9Monate betraegt. Einziger trauriger Nebeneffekt der ganzen Geschichte: In Kolumbien ist es üblich, dass man offiziell die Nachnamen beider Elternteile traegt und so steht nun leider leider auf meinen kolumbianischen Papieren überall, der mit all seinen Zusammenhängen so ungeliebte Name „Motzkus“. Das lustige ist aber das mich alle „Andrés Fernandez Pulgarin“ nennen und meinen mein deutscher Name sei nicht echt und nur der kol. zaehle
So das wars auch schon wieder im nächsten Teil folgt dann Geschichte ueber Schritt 2: Die Tarjeta Militar
hat nur gut 4 Wochen gedauert sie zu bekommen