Kampf gegen Kevin – Meine OP und was jetzt noch kommt

Die Operation

Meine OP liegt nun eine gute Woche zurück, der Heilungsprozess ist in vollem Gange und es ist Zeit, euch ein bisschen davon zu berichten.

Ich hatte euch ja vor einer Weile schon erzählt, dass ich vorhatte, mir beide Brüste abnehmen zu lassen, da mein Krebs genetisch bedingt ist und die Gefahr, dass er wiederkommt ansonsten sehr, sehr groß ist. Genau das habe ich nun auch getan, mit gleichzeitigem Wideraufbau der Brüste.

Die Operation war letzte Woche Dienstag und hat etwa 5 Stunden gedauert. Dabei wurde das gesamte Brustgewebe entfernt, nur ein Teil der Haut wurde stehengelassen. Dann wurden sogenannte Expander eingesetzt, die ähnlich wie Implantate sind. Allerdings können diese Expander mit der Zeit noch ein wenig aufgefüllt werden, sodass die Haut drumherum sich langsam dehnen kann.

Alles ist soweit gut verlaufen, auch wenn in den ersten Tagen nach der OP mein Kreislauf ziemlich im Keller war und ich deswegen einige Zeit lang größtenteils ans Bett gefesselt war. Die Schmerzen waren jedoch absolut erträglich (ich hatte mir das wesentlich schlimmer vorgestellt!) und nach ein paar Tagen konnte ich auch wieder alleine aufstehen.

Jetzt muss ich noch für etwa 5 Wochen einen riesigen, stützenden BH tragen, der dafür sorgt, dass die Implantate da bleiben, wo sie hingehören. Das ist vor allem jetzt bei der Hitze ziemlich ätzend, aber es gibt mit Sicherheit schlimmeres. Viel mehr stört mich, dass ich seit der Operation ausschließlich auf dem Rücken liegen kann – deshalb schlafe ich auch nicht besonders gut, weil ich immer nach ein paar Stunden mit Rückenschmerzen aufwache.
Aber auch das sollte sich in etwa 4 Wochen langsam bessern.

Wie es weitergeht

Bei der OP wurde der gesamte Tumor entfernt – das Gewebe wurde untersucht und tatsächlich konnten die Ärzte mir sagen, dass nichts sichtbares zurückgeblieben ist. Außerdem hat wohl die Chemo sehr, sehr gut gewirkt: Es konnten keine lebenden Krebszellen mehr entdeckt werden in dem Gewebe, das entnommen wurde!
Mir wurden auch einige Lymphknoten entfernt, weil man ja ganz am Anfang, als ich die Diagnose bekommen habe, schon im Ultraschall sehen konnte, dass dort auch etwas war.
Tatsächlich hat aber auch hier die Chemo wahre Wunder gewirkt: In keinem der 10 entnommenen Lymphknoten wurde etwas gefunden!

Leider wurde aber in der Brust selber ein befallener Lymphknoten entdeckt. Dort gab es noch vitale Krebszellen und zwar komischerweise andere, als in der restlichen Brust. Diese waren nämlich Hormonrezeptorpositiv, d.h. sie reagieren sehr stark auf Hormone (sie wachsen also, wenn sie mit Hormonen in Berührung kommen).

Nun bin ich grundsätzlich erstmal krebsfrei (yay!), aber weil man nie ausschließen kann, dass irgendwo im Körper doch noch die ein oder andere Krebszelle überlebt hat (und eine einzige würde schon ausreichen!), ist meine Behandlung trotzdem noch nicht endgültig vorbei.

Zum einen bekomme ich weiterhin für noch etwa 8 Monate alle 3 Wochen einen Antikörper gespritzt und beginne im September die Bestrahlung, die auch nochmal etwa 6 Wochen dauert.

Zum anderen muss ich – wegen diesem einen, dämlichen Lymphknoten – eine Antihormontherapie machen. Das bedeutet, dass mir über die nächsten 2 Jahre jeden Monat Spritzen verabreicht werden, die meine Hormonproduktion hemmen. Außerdem muss ich über 10 Jahre lang jeden Tag eine Tablette nehmen, die auch gegen meine körpereigenen Hormone wirkt.
Im Grunde genommen heißt das, dass ich künstlich in die Wechseljahre befördert werde – mit allen grandiosen Nebenwirkungen, die diese im Normalfall so mit sich bringen.

Natürlich hat sich damit auch die Frage nach einem eventuellen dritten Kind für mich schon beantwortet – das ist nämlich nun nicht mehr möglich. Und auch wenn mein Mann sowieso kein drittes wollte und es deshalb für uns eher unwahrscheinlich war, so ist es doch irgendwie blöd, wenn einem die Entscheidung so abgenommen wird.

Aber ich versuche das Beste daraus zu machen, denn ändern kann ich es sowieso nicht und ich finde, es lohnt sich nicht, an Dingen zu verzweifeln, auf die man keinen Einfluss hat.

Also: Kevin ist weg und jetzt ist mein oberstes Ziel, alles dafür zu tun, dass er nicht wiederkommt!

Mit dem Blog wird es ab nächster Woche wie gewohnt weitergehn, diese Woche mache ich noch ein bisschen Pause und genieße die Zeit mit meiner Familie (und vor allem mit meinem Mann, der gerade Urlaub hat!). Das Wochenende in Bildern wird es aber trotzdem geben.

Was den Rest angeht, werde ich euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten. Wenn ihr sonst irgendetwas wissen möchtet, könnt ihr mich auch gerne fragen – hier oder auch per Email.

Und jetzt wünsche ich euch noch eine schöne restliche Woche! Habt ihr auch gerade so tolles Wetter?


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