Kampai Sushi Bar, Hamburg St. Pauli

Von Token

Vor einer Woche bekam ich die Gelegenheit in Hamburg wieder einmal Japanisch essen zu gehen. Ich hatte Besuch da und wir entschieden uns nach langem Recherchieren im Internet unter anderem für die Kampai Sushi Bar in St. Pauli. Genauer gesagt einer Nebenstraße der Reeperbahn: Hamburger Berg 25.
Dieses Restaurant hat anscheinenend einen ziemlichen hohen Kultstatus, denn an den Wänden sieht man Fotos von lauter berühmten Leuten (irgednwelche Fernsehköche, Sänger usw.), die es schonmal besucht haben.
Das Besondere am Kampai ist, dass es echt total klein und schnuckelig ist. Es ist genauso breit wie das Schaufenster auf dem Foto groß ist. Man sitzt in der Tat wie in einer Bar auf Hockern und hat nur einen sehr kleinen Tisch an der Wand bzw. driekt an dem Tresen wo der Chef persönlich dahinter steht und das Sushi zubereitet.
Die Gäste sitzen Rücken an Rücken zueinander, in der Mitte ist nur ein schmaler Gang für die Bedienung. Damit man sich nicht zu eingeengt fühlt ist an der Wand ein großer Spiegel, sodass man sich auch gar nicht umdrehen muss um das "Zimmer" zu betrachten. Außerdem ist in dem Raum ein richtig großes Schaufenster, welches auch nochmal etwas Raum und Helligkeit verschafft.
Die Einrichtung ist relativ schlicht überwiegend in der Farbe Rot gehalten. Es wirkt alles ganz leicht verranzt und nicht sehr edel, aber irgendwie hatte es trotzdem flair.
Wir reservierten für 4 Personen und wurden sogleich an unseren Platz geführt. Die einzige Bedienung war sehr nett und anscheinend die Tochter vom Ladenchef. Der Chef höchstpersönlich stand hinter der Theke und bereitete von dort aus das Essen zu. Auch er war sehr nett und plauderte mit uns am Ende des essens noch eine Weile. Das Ganze wirkte sehr familieär.
Zum Trinken gabs für uns Jasmintee sowie Matchatee (der aber wie normaler grüner Tee unaufgeschäumt in einer Teekanne serviert wurde). Beide Teesorten sehr lecker! Danach gabs wegen der Wartezeit einen kleinen Gurkensalat gratis dazu. Er war mit Essig und Sesamöl angemacht und schmeckte ähnlich wie die Sprossensalate, die man sonst so am Anfang bekommt. Die Misosuppe ist übrigens Teil von einer Bentobox, die sich einer meiner Beigleiter bestellt hat. Es ist sowie ich es beurteilen konnte eine Misosuppe aus weissem Miso und schmeckte sehr gut!

Nun zum Sushi. Es gab Maki mit Lachshaut (ungefähr 5,00€), Unagi-Nigiri (6€). Darunter Sake (Lachs) Maki (5,50€) und die Bentobox mit allerlei Nigiri und Vorspeisen wie Spinat in Sesamsoße, Nuta (blanchierter Lachs mit Lauch) preislich um die 30€.  Die 2 Tamagoyaki-Scheiben gab es immer gratis dazu. Es war bis jetzt das leckerste Tamagoyaki, was ich bis jetzt gegessen hab *_*.
Ich muss sagen, alles war sehr frisch und sehr lecker! Ich bin nicht sooo der Sushi-Esser, aber z.B. der Lachs ist einfach nur krass. Man sagte mir, dass es sich hier um richtig frischen Lachs handelt, also der vorher nicht eingefroren wurde. Die Textur ist um einiges besser. Er war richtig buttrig und überhaupt nicht fischig. Die anderen Fischsorten hab ich nicht probiert (dafür waren z.B. die Nigiri und das Sashimi einfach viel zu teuer ^^°), aber sie sollen auch sehr gut geschmeckt haben. Auch der blanchierte Lachs mit Lauch soll auch total lecker sein.
Serviert wurde das Sushi auf diesen tollen Booten aus Lack sowie in einer Bentobox, die allerdings keine Unterteilungen hatte (wie beim normalen Bento). Das Geschirr ist bei weitem nicht so edel wie z.B. beim Soba-An in Düsseldorf, das Essen stand im Mittelpunkt.

Fazit: Das Kampai Sushi ist sehenswert, allein schon weil man so ein kleines Restaurant einfach mal gesehen haben muss! ^^ Es hat geschätzt nur so um die 25m². Wer guten, frischen rohen Fisch in Form von Sushi & Sashimi essen möchte ist hier auf jeden Fall richtig. Die Besitzer dort sind total nett und man fühlt sich in dem Laden sehr wohl. Jemand, der allerdings auch Alternativen in der Japanischen Küche fernab von Sushi sucht sollte lieber woanders hingehen.
Die Preise sind, wie bei den meisten japanischen Restaurants, etwas gehoben. Der Laden selbst ist aber für die Preise nicht wirklich edel eingerichtet oder ausgestattet (viel Plastik etc.). Man merkt den Einfluss der Reeperbahn, die gleich um die Ecke ist. Das sollte aber nicht abschrecken! Die meisten Gäste sahen sehr betucht (schick gekleidet) aus und es gab auch einige Japaner, die dort gegessen haben. Wer also in der Nähe von der Reeperbahn ist, sollte einen Abstecher zum Kampai machen.
Hat jemand bereits Erfahrung mit diesem Laden gesammelt? :) Würde mich freuen, wenn ihr mir davon erzählt!