Kamishibai – Reinfall oder sinnvoll und pädagogisch wertvoll?

Von Duunddeinkind

Seit ein paar Tagen haben wir nun auch endlich ein japanisches Erzähltheater, ein sogenanntes „Kamishibai“. Aus meiner Zeit als ich an einer Grundschule beruflich tätig war, kenne ich diese tolle Form des Erzählens. Ein Kamishibai ist eine besondere Form des Erzähltheaters, bei dem die Handlung durch Bildtafeln in einem bühnenähnlichen Rahmen dargestellt wird.

Schon lange wollte ich Mini-Me eines kaufen, allerdings hat mich der stolze Preis von bis zu über 100€ erst einmal abgeschreckt. Da ich kürzlich jedoch ein tolles Angebot finden konnte, habe ich nun einfach zugeschlagen. Wie es uns gefällt und wie der Vergleich Zuhause / Grundschule ist, erzähle ich euch heute.

Lohnt sich der Kauf eines Kamishibai?

Für die Kita oder den Kindergarten, die Schule oder die Uni, für Veranstaltungen oder Feiern ist ein Kamishibai eine tolle Sache und bringt viele Möglichkeiten des Erzählen und Ausprobieren mit sich. Es fördert die Kreativität, da man zum Beispiel eigene Karten entwerfen kann. Es schult das sprachliche Verstehen, ähnlich wie beim Buchvorlesen. Es fördert das Gemeinschaftsgefühl, wenn beispielsweise Gruppen oder mehrere Personen daran „arbeiten“. Außerdem macht es Spaß sich eigene Geschichten auszudenken und diese (vor Publikum) zu erzählen. Und es schafft Selbstvertrauen, wenn vor anderen Menschen vorgetragen wird.

So sieht ein Kamishibai mit geschlossenen Türen aus.

Doch kann man ein Kamishibai auch zuhause, mit vielleicht nur einem oder zwei Kindern wirklich sinnvoll nutzen?

Klares Jaein würde ich sagen. Die oben genannten Vorteile sprechen klar dafür. Außerdem macht ein Kamishibai vielen Kindern auch einfach großen Spaß. Sie können selbst Karten gestalten oder Geschichten vorlesen oder aber sich sogar eigene Geschichten ausdenken.

Für ein Kleinkind nur bedingt nutzbar.

Bei uns zuhause hat es leider keine Woche gedauert, da waren die ersten Bildkarten auch leider schon kaputt. Mini-Me hatte die Bildkarten sorgfältig auf seinen Legosteinen verteilt, um danach „einfach mal so“ darauf herum zu laufen. Das Ergebnis waren Löcher die durch die Ecken der Legosteine entstanden sind. Auch wenn es keine großen Löcher sind und die Bildkarten noch gut nutzbar sind, finde ich es schon etwas doof, da die Bildkarten mit knapp 15€ auch nicht gerade billig sind.

Bei einem Kamishibai gibt es mehrer Möglichkeiten die Karten heraus zu nehmen. Die gängigsten Formen sind entweder zum Karten seitlich heraus ziehen, oder wie bei uns von oben.

Trotzdem hat der Kleine beim Vorlesen viel Spaß und ist interessiert. Oft sitzt er auf meinen Schoß und hört gespannt zu. Manchmal liegt er direkt davor. Im Prinzip ist ein Kamishibai einem Buch sehr ähnlich. Allerdings fehlt einem Buch ganz klar der Erzähltheater-Charakter.

Kaufempfehlung – Ja oder Nein?

Alles in allem kann ich ein Kamishibai vor allen Schulen oder Kindergärten, Tagesmüttern oder Kitas klar! empfehlen. Die Gruppendynamik die dabei entstehen kann ist toll, allerdings kann diese durchaus auch zuhause unter Geschwistern oder Eltern und Kindern entstehen. Ob man sich nun für Zuhause eins kaufen muss, lasse ich trotzdem mal offen. Ich glaube diese Entscheidung hängt auch stark von den Interessen des Kindes und des Alters ab. Ich für meinen teil, habe den Kauf nicht bereut und bin (trotz der relativ hohen Anschaffungskosten der Bildkarten) zufrieden.

Alles Liebe!
Nina