Kambodscha, das neue Backpackerparadies in Südostasien?
Wenn man Südostasien hört denken die meisten und vor allem Backpacker an Länder wie Thailand, Vietnam oder Laos. Besonders Thailand und Vietnam haben in den letzten Jahren einen Backpackerboom durchgemacht.
Nicht nur die atemberaubende und vielfältigen Landschaften, sondern auch die Mentalität der Asiaten zieht viele Reisende nach Südostasien. Ein weiterer Grund ist mit Sicherheit auch, dass besonders diese Länder verhältnismäßig zu Europa oder anderen Ländern sehr billig zu bereisen sind.
Doch ist Kambodscha das neue Backpackerparadies Südostasiens?
Kambodscha ist wegen seiner Geschichte noch ein relativ „neues“ Land, nicht nur wirtschaftlich Gesehen sondern findet man in vielen Teilen Kambodschas noch unerkundete Gegenden, und traditionelle Lebensweisen. So sind auch der Dschungel, die weiten Reisfelder sowie die vielen Inseln vor Kambodscha noch sehr natur belassen und nicht schon von neumoderner Technik sowie Architektur eingeholt.
Geschichte Kambodschas
Fast jeder kennt Kambodscha, jedoch wissen viele nicht über die schreckliche Geschichte welche sich in diesem Land ereignete Bescheid. Von 1954-1970 war Kambodscha ein Königreich, nachdem sie sich von den Franzosen „befreit haben“. Das Land war sehr Landwirtschaftlich geprägt.
Es begannen sich auf dem Land Guerilla-Gruppen zu bilden. Da fehlte nur noch ein Führer und der kam in Form von Pol Pot, einem jungen Mann vom Land, der in Frankreich studiert hatte und sich sehr mit Kommunismus auseinander gesetzt hatten. Er brachte all die einzelnen Gruppierungen zusammen und die neu entstandene, kommunistische Gruppierung nannte man Khmer Rouge. Rot ist die Farbe des Kommunismus.
Am 17. April 1975 marschierten die Khmer Rouge getarnt als Militär unter Jubel der Bevölkerung in Phnom Penh (Hauptstadt von Kambodscha) ein. Doch der Jubel verging den Leuten sehr schnell, denn die Khmer Rouge deportierten die gesamte Stadtbevölkerung innerhalb von 48h aufs Land und Phnom Penh und andere Städte Kambodschas wurden zu Geisterstädten
Auf dem langen Marsch aufs Land (dies konnte bis zu einem Monat dauern) starben schon tausende Menschen an den Strapazen und Familien wurden auseinander gerissen. Wer lebend im Arbeitslager ankam wurde in Einheitskleidung gesteckt und zu mehr als 12h-Arbeitstagen gezwungen. Unter der Herrschaft von Pol Pot starben 3Mil. Menschen, das ist ein Drittel der Gesamtbevölkerung Kambodschas. Heutzutage fehlt den Kambodschanern sozusagen eine ganze Generation, vor allem Männer.
Wer sich für die schreckliche Geschichte Kambodschas interessiert, den können wr nur das Buch “dsfsdafsd” an Herz legen. Mehr über die Geschichte gibt es auch hier.
Land und Leute
Kambodscha bietet von traumhaft schönen Inseln über Geschichte bis hin zu tiefen Dschungel alles. Auf keinen Fall sollte man sich die ewigen Weiten der Reisfelder, die dichtbewachsenen Dschungel sowie die einzigartige Mangrovenlandschaft des Tonse Lap Sees entgehen lassen. Nicht nur die wunderschöne natur, sondern auch die kambodschanische Lebensart der Bevölkerung macht dieses Land zu etwas ganz Besonderem.
Genau auch deswegen kommen immer mehr Backpacker und Touristen ins Land und schätzen die großteils ehrliche Lebensweise der Kambodschaner. Natürlich wird man als Tourist auch hier „anders“ bzw. „gesondert“ behandelt, jedoch denke ich mir immer egal auch wenn ich vlt um die Hälfte mehr bezahlte für eine Tuk Tuk fahrt oder eine Suppe am Straßenrand es ist trotzdem noch leistbar, verhältnismäßig sogar billig. Besonders als ich die Armut in diesem Land ins Auge blickte, war ich jedem einzelnen der hier teilweise schwere Arbeit verrichtet jeden einzelnen Dollar vergönnt.
Grundsätzlich war ich sehr begeistert von den Kambodschanern, wie sie mit ihrer Einfachheit so glücklich und zufrieden Leben. Jeder, sogar Kinder von der Straße schenkt dir ein Lächeln und genau das hat mich sehr überzeugt, zu sehen mit wie wenig man trotzdem glücklich sein kann. Daher glaube ich, dass sich viele Touristen in diesem Land sehr wohl fühlen und ein Kontrastprogramm zum gestressten Europa erleben und genießen.
Infrastruktur und Fortbewegung in Kambodscha
Kambodscha ist auch heute noch ein Entwicklungsland und befindet sich gerade in einer Phase des wirtschafllichen Aufschwungs. Jedoch muss ich sagen, meinen Erfahrungen zufolge sind besonders noch nicht so entwickelte Länder hinsichtlich der Busverbindungen und öffentlichen Infrastruktur sehr fortschrittlich und gut ausgebaut sowie organisiert.
Auch das kommt natürlich allen Backpackern klar zum Vorteil, denn man ist nicht nur schnell von A nach B, sondern kann mit regionalen Bussen (keine Touristenbusse) auch noch richtig günstig reisen. Jedoch wenn man Busse im Vorhinein bucht, sollte man besonders in Hostels oder an touristischen Orten Acht geben, dass man sich das Ticket für einen „regionalen“ Bus kauft (mit denen auch die Einheimischen fahren), denn so kann man nicht nur die kambodschanische Kultur besser kennen lernen, sondern sich auch einiges an Geld sparen.
Symbol Foto, kein “normaler” Touristenbus ;)
Kambodscha: viel erleben mit low Budget
Warum sich besonders Kambodscha in den letzten Jahren immer mehr als beliebtes Reiseziel für Backpacker prädestiniert ist vielleicht auch, da es im Gegensatz zu vielen anderen südostasiatischen Ländern gegenüber doch noch um einiges billiger ist.
Besonders Unterkünfte sowie Essen von den traditionellen Garküchen auf der Straße bekommt man schon zu sehr günstigen Preisen (Unterkünfte: 2-5$, Essen 0,50 – 3$). Außerdem ist das Reisen mit öffentlichen Bussen sehr preiswert und einfach.
Viele Backpacker kaufen oder mieten sich auch Motorbikes und erkunden das Land auf eigene Faust, dies ist besonders für abenteuerlustige Touristen eine gute Alternative Kambodscha in vollen Zügen kennen zu lernen. Ein weiterer Grund, warum Kambodscha ein so attraktives Land in Südostasien ist, ist da man das Land wirklich individuell bereisen kann und man eigentliche für nichts einen Tourguide braucht.
Route für 2 Wochen durch Kambodscha
Sihanoukville:
Diese kleine Stadt befindet sich an der Küste von Kambodscha. Teilweise sehr touristisch, jedoch ist das Zentrum voll mit Bars. Wer also Party machen will ist hier genau richtig.
Koh Rong:
Diese Insel liegt vor Sihanoukville und bietet ein ruhiges Inselleben, wer mehr über diese Insel erfahren will wir haben bereits einen Artikel über die hippe Insel verfasst.
Kampot:
Diese kleine Stadt befindet sich direkt am Fluss Theuk Chheu. Wer also eine total idyllische Kleinstadt von Kambodscha kennenlernen will und das Landleben in den herumliegenden Dörfern erleben will sollte Kampot definitiv einen Besuch abstatten.
Kep:
Wer ein traditionelles kleines Fischerdorf erleben will, sollte Kep und vor allem dem Fischmarkt von Kep besuchen. Auch die Landschaft rundherum ist wunderschön und es befinden sich Höhlen, weite Reisfelder sowie schöne Aussichtspunkte in unmittelbarer Umgebung.
Phnom Penth:
Die Hautstadt von Kambodscha, welche man keinesfalls auslassen soll. Nicht nur die teils wunderschönen Bauten und Tempeln, sondern die einzigartige Geschichte die in der Hauptstadt geschrieben wurde muss man absolut erlebt haben.
Battambang:
Eine kleine Stadt im Westen Kambodschas, wo man den einzigartigen Bambuszug besuchen kann. Außerdem sind die schwimmenden Dörfer welche man am Wasserweg von Battambang nach Siem Reap hautnah vom Boot aus erleben kann.
Siem Reap:
Eines der Weltkultureber steht in Siem Reap. Die einzigartige Tempelanlage von Siem Reap muss man auf jeden Fall gesehen haben.
Fazit:
Man kann also sagen, dass Kambodscha noch vieles zu bieten hat, was viele andere Länder in Südostasien nicht mehr haben. Kambodscha ist sozusagen noch 10 Jahre hinten in der Entwicklung. Während besonders Thailand einen extremen Tourismusboom durchlebt hat, steht diese vermutlich Kambodscha noch bevor. Diese Gelegenheit sollte man auf jeden Fall jetzt noch nutzen und Kambodscha einen Besuch abstatten. Nicht nur weil es derzeit noch sehr günstig und easy zu bereisen ist, sondern wegen der absolut einzigartigen Menschen, Traditionen und der wunderschönen Landschaft, welche uns dieses Land derzeit zu bieten hat.
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