Wer sich mit Kambodscha beschäftigt, der stößt unvermittelt auf Angkor Wat, den größten religiösen Bau der Welt und UNESCO Weltkulturerbe. Daneben hat Kambodscha noch vieles mehr zu bieten. Ob Naturschätze wie zum Beispiel den Tonle Sap, den größten Süßwassersee Südostasiens und natürliches „Überlaufbecken" des Mekong oder die Küste mit seinen Inseln die zum Baden einladen. Ein besonderer Schatz sind auch hier die Menschen, deren Gelassenheit und Ruhe sprichwörtlich sind.
Gesamtfläche: 181.040 km²
Bevölkerung: 15 Millionen Ei nwohner
Jährliches Wachstum: 1,1%
Dichte: 80 Menschen/km²
Amtssprache: Khmer
Hauptstadt: Phnom Penh
Alphabetisierungsrate: 73,6%
Religionen: Theravada Buddhis mus 95%, andere 5%.
Städtische Bevölkerung: 22,2%
Volksgruppen: Khmer 90%, Vietn amesen 5%,
Chinesen 1%, andere 4%.
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie.
Wirtschaft: Kambodscha gehört mit eine m Pro-Kopf-Einkommen von durchschnittlich 801 USD (2010) zur Gruppe der Least Developed Countries (LDC). Die Wirtschaft ist von der Landwirtschaft und Textilindustrie dominiert.
Geographie:
Kambodscha erstreckt sich auf einer Fläche von 181,035 qkm und besteht aus 21 Provinzen. Das Land grenzt an Thailand und Laos in Norden,
Vietnam im Osten und Süden, und an den Golf von Thailand im Süden und Südwesten. Große Flächen des Landes werden zur Reisproduktion benutzt. Ein Teil des Landes ist gebirgig, mit den wichtigsten Gebirgsketten Elefanten-, Dankrek- und Kardamonkette. Der Tonle Sap (Großer See) ist
einer der größten im Südostasien. Der See ist durch den Tonle Sap Fluss mit dem Mekong Fluss verbunden. Der See, der in der Trockenzeit 2,590
qkm groß ist, weitet sich während der Monsunzeit bis zu einer gigantischen Fläche von 24,605 qkm aus. Häufige Überschwemmungen bilden in der
Mitte des Landes eine Ebene, auf der Nassreisanbau betrieben wird.
Wirtschaft: In Kambodscha macht die Landwirtschaft den dominierenden Wirtschaftssektor aus (Anteil von 33.4% am BIP bei einem Anteil von 57.6% der Erwerbstätigen). Die wichtigsten Industriezweige stellen vor allem Bekleidung und Tourismus (1.7 Millionen Besucher im Jahr 2006) dar. Öl und Erdgasvorkommen wurden in den Hoheitsgewässern Kambodschas gefunden. Trotz der extremen Armut eines großen Teils der Bevölkerung
(34 % der Bevölkerung leben noch unter der Armutsgrenze) verzeichnet Kambodscha seit den 1990er Jahren eine starke wirtschaftliche
Entwicklung und profitiert das Land vom Zustrom ausländischer Investitionen. Zwischen 2004 und 2007 betrug das BIP-Wachstum des
Königreiches etwa 10% jährlich. Trotz dieser Verbesserung bleibt das BIP pro Kopf mit nur 773$ pro Jahr pro Kopf deutlich unter dem Durchschnitt
der Region.
Geschichte:
11. August 1863: Kambodscha wird französisches Protektorat. Aus Furcht vor der Expansion des benachbarten Kö nigreiches Siam (heutiges Thailand) schließt Kambodscha unter König Norodom I. einen Freundschaftsvertrag mit Frankreich und wird französiches Protektorat. 1887 wird
Kambodscha dem französischen Indochina einverleibt. 1953 erlangt das Land unter König Norodom Sihanouk endgültig seine Unabhängigkeit.
18. März 1970: Sturz von Norodom Sihanouk durch General Lon Nol. Lon Nol schafft mit Hilfe der USA die Monarchie ab und gründet ein M ilitärregime in Kambodscha, das später durch die Roten Khmer unter Pol Pot abgelöst wird. Damals war der regionale Kontext auch wegen des Vietnamkrieges chaotisch.
17. April 1975: Der Fall von Phnom Penh
Die Roten Khmer erobern die Hauptstadt Phnom Penh und übernehmen die Macht in Kambodscha. Das diktatorische Regime der Roten Khmer trägt die Verantwortung für den Tod von rund 2 Millionen Menschen in ihrem Massenmord an der kambodschanischen Bevölkerung. 1979 vertreiben die vietnamesischen Truppen die Roten Khmer aus Phnom Penh. Der Bürgerkrieg zwischen den Roten Khmer und der Regierung, durch Vietnam unterstützt, geht weiter, bis ein Friedensabkommen unter UNO-Aufsicht unterzeichnet wird.
11. Januar 1979: Sturz der Roten Khmer
Als die vietnamesische Armee Pol Pot vo n der Macht verdrängen, gründet die Roten Khmer eine neue Regierung. Wenn Kambodscha keinen inneren
Frieden bewahren, kann sich ein totalitäre und blutige Pol Pot Regime umkehren, unter dem 2 Million Menschen ums Leben kommen, während das
Land insgesamt nur 7 Million Einwohner hat. Die ersten freien Wahlen im Jahr 1993 unter UNO-Aufsicht stellen den Anschein der Normalität in Kambodscha wieder her. Eine Koalitionsregierung, die durch die nationalen Wahlen im Jahr 1998 gebildet wird, bringt eine neue politische Stabilität und die Kapitulation der verbleibenden Roten Khmer....
Religionen und Glaubensrichtungen:
In Kambodscha ist der Theravada-Buddhismus die offizielle und meistverbreitete Religion. Weitere vertretene Glaubensrichtungen sind Islam,
Hinduismus und Christentum. Das Ziel jedes Anhängers des Theravada ist der Zustand des Nirvana, also das Überwinden und Auslöschen aller an das Dasein bindenden Faktoren wie Ich-Sucht, Gier usw., und damit das Verlassen des Kreislaufs der Reinkarnation. Kambodscha unterhält das Land zu einem harmonisierten Zustand, unabhängig von der Religion.
Bevölkerung:
Die kambodschanische Bevölkerung ist die homogenste im Südostasien, mit einem Anteil von 90% bis 95% ethnischen Kambodschanern, fünf Prozent Vietnamesen - die größte Minderheit - und einem Prozent Chinesen. Der Volkszählung 1998 zufolge beträgt die Bevölkerung von Kambodscha über 11 Millionen und das Land hat eine der höchsten Bevölkerungswachstumsraten in Asien (2.5% pro Jahr).
Die Herrschaft der Roten Khmer hatte einem großen Anteil der Bevölkerung auferzwungen, in die ländlichen Gegenden umzuziehen. Die städtischen Flächen werden immer noch nur von einem Zehntel der gesamten Bevölkerung bewohnt.