Wenn man etwas über Kalzium liest,
stößt man ziemlich schnell auf die
prophylaktische Wirkung von Kalzium
gegen Osteoporose, also das
Brüchigwerden der Knochen mit zunehmendem
Alter.
Osteoporose wird also oft gleichgesetzt mit
Kalziummangel.
Macht das Sinn ?
Schauen wir uns doch mal die Zusammensetzung eines
menschlichen Knochens an:
- 20% Wasser
- 25% organische Bestandteile, sprich Eiweiß
- 55% Salze, hauptsächlich Kalziumsalze, aber auch Magnesiumsalze
Die Mineralien, hauptsächlich Kalzium geben dem Knochen seine
Stabilität, die organischen Bestandteile seine Elastizität.
Im Grunde ist Kalzium der Zement, der als Rohstoff für den Bau eines
Gebäudes benötigt wird.
Wie stabil und erdbebensicher das Gebäude dann wird, hängt aber
nicht von der Menge des Baustoffes ab, sondern von der Stabilität
der Konstruktion.
Für diese Stabilität des Knochengerüsts sind verschiedene Co-Faktoren
nötig.
Wenn diese Co-Faktoren in ausreichender Menge vorhanden sind, ist
überhaupt keine grosse Menge an Kalzium mehr erforderlich.
Über Milch und Milchprodukte wie Käse, Joghurt, etc. nimmt der
Durchschnittsdeutsche bereits beträchtliche Mengen tagtäglich auf.
Vergleiche mit Naturvölkern und gut konservierten Knochenfunden,
wie zum Beispiel bei “Ötzi”, zeigen, daß natürlich lebende Völker
trotz relativ geringer Kalziumaufnahme erstaunlich stabile Knochen
besitzen.
Denn sie konsumieren wenig Kalzium, aber dafür alle Co-Faktoren
in grosser Menge:
- Magnesium:
Mit Sicherheit das wichtigste Mineral, ist es an der über 400
Enzymreaktionen im Körper beteiligt und spielt auch bei der
Bildung stabiler Knochen eine gewichtige Rolle.
Leider wird Magnesium deutlich schlechter aufgenommen als
Kalzium.
Da beide für die gleichen Transporter ins Blut konkurieren, kommt
es auf das richtige Verhältnis der beiden Mineralien an.
Hier hört man oft die magischen 2:1 Kalzium/Magnesium.
Wenn man berücksichtigt, daß Magnesium deutlich schlechter aufgenommen
wird, sollte man darüber nachdenken, das Verhältnis zugunsten
von Magnesium zu verschieben, insbesondere, wenn:
- Viel Milchprodukte konsumiert werden; hier ist das Verhältnis 10:1 Kalzium/Magnesium
- Viel Sport getrieben wird; hier ist der Magnesiumbedarf erhöhtMal ehrlich: Niemand außer Veganern braucht sich wegen der Kalziumaufnahme
Gedanken machen:
Ein optimaler Magnesiumspiegel hingegen ist weder schnell noch einfach
zu bewerkstelligen….. - Vitamin D:
Dieses wichtige Vitamin, welches eigentlich ein Hormon ist,
wird zwingend für die Kalziumabsorbtion benötigt.
Außerdem verbessert es die Knochenstruktur drastisch, indem es den
Einbau von Mineralien in den Knochen optimiert
Leider sind die meisten Menschen in unseren Breiten weit von optimalen
Vitamin D Werten entfernt. Näheres siehe hier, hier und hier… - Vitamin K:
Dieses Vitamin kennt kaum einer, was schade ist, da es viele wichtige
Funktionen und Prozesse im Körper beeinflusst.
Insbesondere für den Knochenbau spielt es eine entscheidende Rolle,
es aktiviert Proteine wie Osteocalcin, die sich an Kalzium heften
und steuern, wo das Kalzium eingebaut wird – ob in die Knochen
oder die Arterien….
Auf diese Weise spielt Vitamin K eine wichtige Rolle bei der Vermeidung
von Herzinfakt und Schlaganfall..
Vitamin K gibt es als K1 und K2.
K2 wird zehn mal so gut aufgenommen wie K1 und ist überdies länger
im Körper aktiv.
Enthalten ist es in allen fermentierten Lebensmitteln wie Tofu, Natto, Joghurt
oder Sauerkraut, oder als Supplement. - Boron:
Auch dieses relativ unbekannte Mineral spielt eine wichtige Rolle bei der
Regulierung von Magnesium, Kalzium und Vitamin D.
Insbesondere scheint es bei Vitamin D Mangel die Funktion von
Vitamin D bei der Aufnahme von Kalzium im Darm zu ersetzen….
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