Kaltes Feuer

Kaltes FeuerThe Besnard Lakes
„Until In Excess, Imperceptible UFO”

(Jagjaguwar)
Ganz so einfach machen sie es einem diesmal nicht. Das letzte Album “… Are The Roaring Night” hatte den Hörer mit seinem tonneschweren Progrock und den gewittrig verknitterten Gitarrensoli recht schnell auf seiner Seite, für “Until In Excess…” muß man sich für die freundliche Übernahme schon etwas mehr Zeit gönnen. Wer will, konnte schon anhand der Coverentwürfe der letzten drei Alben (von Corri-Lynn Tetz) einen leichten Wandel erkennen – zweimal tobte auf den Pressungen bei Jagjaguwar der Feuersturm, bevor nun ein kaltes, gleißendes Licht auf graugrüner Moorlandschaft für eine gespenstische Ruhe sorgt. Schluß also mit raumgreifendem Geknarze und düster grollenden Klanglandschaften? Nicht doch, Jace Lasek and Olga Gorea lassen sich diesmal nur etwas mehr Zeit. Die ersten drei Stücke gehen eher behutsam zu Werke – für das fast beschwingte “On Her Eyes Were Painted Gold” geben sich die Besnard Lakes regelrecht melodieverliebt und Goreas zartes Stimmchen schwebt beseelt in höheren Sphären. Zur Mitte des Albums hin dann aber doch wieder ein Mehr an wohldosierter Härte und Wucht, “The Specter”, “Catalina” und besonders “Colour Your Lights In” malen schon mit dickerem Pinsel – es wird lauter. Kulminationspunkt ist das gut siebenminütige “Alamogordo”, ausufernder Gitarrenkrach vor überlangem Fadeout. Unterm Strich: Sie geizen mit dem Lärm, es gefällt uns trotzdem. www.jagjaguwar.com
07.06.  Zürich, Rote Fabrik
08.06.  Köln, Blue Shell
09.06.  Berlin, Monarch
10.06.  München, Atomic Cafe

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