Im Moment bin ich immer mal auf der Suche nach deutschen Krimis.
In unserer Stadtbücherei wurde ich fündig, dank der freundlichen Bibliothekarin, die meinen Geschmack ganz gut einschätzen kann.
Sie empfahl mir Eva Almstädt und so packte ich den Debütroman “Kalter Grund” auch gleich ein.
Ich lese halt gerne die Bücher in der richtigen Reihenfolge *gg*
Kalter Grund
von Eva Almstädt
Pia Korittki ist neu in der Lübecker Mordkommission und hat es nicht leicht. Die Männer dort verteidigen “ihr” Terrain und auch ihr Teampartner Unruh beteiligt sich nur zu gerne daran. Ihr erster gemeinsamer Fall hat es dann zu allem Überfluß auch noch in sich.
Auf dem Hof Grund in einem kleinen Ort in Ostholstein werden die Leiche der Familie Bennecke gefunden. Getötet wurden alle drei mit gezielten Gewehrschüssen und schnell stellt sich heraus, dass sie nicht sonderlich beliebt waren. Motive für diese Tat gibt es also reichlich und die Kommissare stochern im Umfeld der Getöteten herum.
Doch dann verschwindet ein 16jähriges Mädchen und die Zeit wird knapp.
Mein Eindruck:
Hinter der dörfllichen Idylle lauern die Abgründe – wohl versteckt und alles still und heimlich.
Schöne heile Welt
Mit dem Mythos vom schönen, ruhigen Landleben räumt Eva Almstädt in Kalter Grund schnell und gründlich auf. Nichts ist so wie es scheint und beinahe jeder hat irgendetwas zu verstecken. Trotzdem jeder weiß etwas vom Nachbarn und teilt sein Wissen bereitwillig mit den Kommissaren. Beinahe jeder Nachbar hatte ein Problem mit den Benneckes und somit hat auch beinahe jeder Nachbar ein Motiv.
Idyllische Landschaft
Tatsächlich idyllisch ist hier nur die Landschaft. Diese ist sehr stimmungsvoll beschrieben und ich fror das eine oder andere mal mit Pia im eisigen Wind :-) Auch der Hof, auf dem der Mord geschah und das Dorf sind so beschrieben, dass man sich beides wirklich gut vorstellen kann. Wer tatsächlich aus der Gegend stammt dürfte einiges wiedererkennen und Klatsch, Tratsch, Neid und Missgunst gibt es sicherlich überall. Ich will ja nichts gesagt haben ist einer der Sätze die man sicherlich überall zu hören bekommt.
Teamarbeit – Fehlanzeige
Als die Ermittlungen sich beinahe nur noch im Kreis drehen verschwindet plötzlich Agnes Kontos, ein sechzehnjähriges Mädchen. Während Pia Korittki überzeugt davon ist, das dieses Verschwinden mit ihrem Fall zusammenhängt, sieht ihr Teampartner Marten Unruh das vollkommen anders und boykottiert alle Ermittlungen in diese Richtung. Teamarbeit sieht eigentlich anders aus :-)
Gepflegtes Mobbing
Aber Pia lässt sich weder von ihm, noch von ihren Macho-Kollegen beirren. Es grenzt schon sehr an Mobbing was die Kollegen da so mit Pia veranstalten und welche Steine ihr in den Weg gelegt werden. Ich hoffe mal das besssert sich in den Folgeromanen und Pia schafft es sich durchzusetzen. Ein Teil der Spannung in diesem Buch lebt allerdings auch davon, dass Pia vieles alleine machen muss und an verschiedenen Fronten kämpfen muss.
(Fast) durchgehend spannend
Insgesamt fand ich Kalter Grund wirklich sehr spannend. Ich konnte mir die Leute und die örtlichen Gegebenheiten gut vorstellen und bei dem einen oder anderen fand ich ziemlich schnell eine passende Person in meiner Nachbarschaft *gg* Die manchmal etwas langatmigen Ausflüge in Pias Privatleben waren nicht immer so günstig, andererseits musste die Person Pia Korittki ja auch erst mal vorgestellt werden.
Mein Fazit:
Ein toller Auftakt zu einer Krimiserie mit viel Lokalkolorit. Auf jeden Fall sehr empfehlenswert und ich freue mich jetzt schon auf Eva Almstädts nächste Bücher.
Meine Bewertung
Sterne
Buchinfos
- Titel: Kalter Grund
- Autor: Eva Almstädt
- Verlag: Bastei Lübbe
- Genre: Krimi
- Erscheinungsjahr: 2004
- ISBN: 978-3-404-15239-1
- Form: Taschenbuch, 270 Seiten
- Preis: 7,99 €