Autor: Simon Beckett Titel: Kalte Asche Englischer Originaltitel: Written in Bone Erscheinungsjahr: 2007 Verlag:Rowolth Seitenzahl: 430Erste Sätze: Bei entsprechender Temperatur brennt alles. Holz. Kleidung.Menschen.
Inhalt: David Hunter musste nach seinem Einsatz in der Kleinstadt Manham feststellen, dass der Tod unweigerlich zu seinem Leben gehört und seine Arbeit als forensischer Anthropologe wieder aufgenommen. Dies führt jedoch immer wieder zu Auseinandersetzungen mit seiner Freundin Jenny, denn der Umgang mit Leichen erinnert nicht nur an die schrecklichen Erlebnisse vor etwa einem halben Jahr in Manham, sondern nimmt auch viel Zeit in Anspruch. Und auch diesmal kehrt David Hunter nicht wie wie versprochen nach Hause. Stattdessen fliegt er zu der kleinen, schottischen Insel Runa, um eine völlig verkohlte Leiche zu untersuchen, von der lediglich Arme und Beine übrig geblieben sind. Nach einigen Untersuchungen wird klar, der Tod der jungen Frau war kein Unfall. Doch die angeforderte Verstärkung trifft nicht ein, denn ein Sturm schottet die Insel komplett von der Außenwelt ab und in all diesem Chaos geschieht ein weiterer Mord.
Meine Meinung: Ich hatte wirklich meine Zweifel, ob der zweite Teil der Thriller-Reihe um den forensischen Anthropologen David Hunter mit den unglaublich guten ersten Teil mithalten kann. Er kann! Diesmal spielt sich die Geschichte auf einer kleinen Insel mit knapp 200 Einwohnern ab, auf der in einem verfallenen Cottage eine verbrannte Leiche gefunden wird. Die Polizei glaubt an einen Unfall und schickt David Hunter um dies zu bestätigen. David selbst glaubt, dass er nur ein oder zwei Tage auf der Insel verbringen muss und dann zu seiner Freundin Jenny fliegt. Doch alles kommt natürlich ganz anders.
Das Buch steht seinem Vorgänger in Spannung und Abwechslungsreichtum in Nichts nach. Das beginnt schon mit der Leiche, die nicht vollständig verbrannt ist, denn eine Hand und die Füße sind völlig unversehrt. Und mit dem Fund der Leiche startet auch der Kampf um ihre Überreste. Es scheint als arbeitete das Schicksal gegen David Hunter, den ehemaligen Ploizisten Brody und die beiden weiteren Ermittler Duncan und Fraser, denn nicht nur der Mörder selbst, sondern auch die Witterungsbedingungen tun Ihr möglichstes um den Tatort zu zerstören und die Ermittlungen zu behindern. So bleibt es die ganze Zeit über konstant spannend, was dann durch den zweiten Mord noch gesteigert wird.
Die Tatsache, dass 200 Menschen völlig von der Außenwelt abgeschnitten auf einer Insel festsitzen, während unter ihnen ungestört ein Mörder sein Unwesen treibt, war für mich eine gruselige Vorstellung. Es gibt so gut wie kein Entkommen, sodass der einzige Ausweg die Flucht nach vorne bleibt und der Mörder schnellstens gefasst werden muss um weiteres Morden zu verhindern.
Die Charaktere sind abwechslungsreich gestaltet. Die Inselbewohner sind Fremden gegenüber insgesamt eher verschlossen und unkooperativ. Lediglich dem zugezogenen Ehepaar Strachan, das die Insel mit ihrem Reichtum begünstigte, sind sie mehr als freundlich gesinnt. Allerdings hat man als Leser schon schnell die Vermutung, dass jeder einzelne von ihnen sprichwörtlich Leichen im Keller hat und im Grunde genommen gibt es kaum jemandem, den ich die Morde nicht zugetraut hätte. Durch das letzte Buch war ich darauf vorbereitet, dass Simon Beckett plötzlich eine Nebenfigur zum Mittelpunkt und Mörder macht.
Das Ende hat mich wider Erwarten richtig überrascht und ich glaube, dass man die Auflösung so gut wie gar nicht vorhersehen kann. Zumindest ging es mit so. Simon Beckett schafft es immer wieder das Ruder im letzten Moment herumzureißen und der Geschichte plötzlich eine ganz neue Wendung zu geben, sodass man sich bis zum Schluss nicht sicher sein kann, alles Wichtige zu wissen und genau das macht diesen Thriller für mich letztendlich perfekt.
Fazit: Simon Beckett hat es für mich geschafft nach ,,Die Chemie des Todes“ noch einen draufzusetzen und dieses Buch noch besser zu machen. Der Spannungsbogen ist konstant und das Ende kaum zu erwarten. Ich freue mich auf Teil drei! Auf jeden Fall vergebe ich hier die Höchspunktzahl von 5 Herzen.♥♥♥♥♥