Im Nachträglichen Türchen Nr. 11 möchte ich mit Euch einen Ausflug in die Vergangenheit machen und in die Gegenwart schnuppern, ja fast wie die typische Geschichte vom Geist der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht.
Letztes Jahr habe ich zu Weihnachten die alten Familien Filme digitalisiert und verschenkt, so konnte ich meine Kindheitserinnerungen auffrischen, besonders die an Weihnachten. In der Weihnachtszeit verwandelte sich unsere Wohnung in ein Weihnachtsreich mit ganz viel Räucherkerzenduft. Alles war in Kerzenschein getaucht, warm und voller Vorfreude. Am Weihnachtstag wurde dann der Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt, ich hatte den Eindruck der Tag würde sich ziehen wie Kaugummi. Mittags gab es den Kartoffelsalat mit Wiener und die Omis kamen, zu meinen Opas hatten wir keinen Kontakt. Schon wenn es klingelte und ich wusste jetzt kommt die Oma war ich ganz aufgeregt und lunschte beim Hallo sagen auf die pralle und schöne Weihnachtstüte, die sie mitgebracht hatte. "Was da wohl drin ist?"
Nach einer herzlichen Begrüßung und einem gemütlichen Kaffeetrinken wurde dann beschert. Ich und meine Schwester, wir sind ins Kinderzimmer gegangen und warteten mit den Omis darauf, dass der Weihnachtsmann klingelte. Und tatsächlich es klingelte und der Weihnachtsmann unterhielt sich mit den Eltern (das waren eigentlich nur die Eltern mit verstellter Stimme, glaube ich). Irgendwann ertönte eine Glocke und der "Mannei", so nannte ich den Weihnachtsmann war gegangen. Zurück blieb nur ein Schnapsglas ;)
Der Baum erstrahlte und unter ihm die tollen Geschenke, das Auspacken dauerter Stunden für mich und alle freuten sich. Ein gemütliches Abendbrot folgte und der Abend klang stimmungsvoll aus.
Vieles habe ich aus meiner Kindheit übernommen um es meinen Kindern nun zu vermitteln. Ich versuche die Wohnung gemütlich zu schmücken und einzuräuchern, Weihnachtsmusik läuft täglich und ich versuch Vorfreude zu schaffen in all der Hektik. Aus dem langen Kaugummi ist ein Sandkorn geworden und ich habe gar nicht mehr das Gefühl die Zeit würde still stehen. Aber so ist das nun mal heute. Die Weihnachtstage sind aufgeteilt. Wir haben schon einmal bei uns zu Hause den 24. gefeiert, aber meistens fahren wir zu einem Elternteil (beide Eltern sind geschieden). Deshalb müsste man eigentlich eine Woche Weihnachten feiern, aber irgendwie schaffen wir es doch immer alles unter einen Hut zu bringen man möchte ja jedem gerecht werden. Wie wir es dieses Jahr machen wissen wir noch gar nicht. Einen Weihnachtsbaum haben wir trotzdem jedes Jahr. Wenn wir den 24. nicht zu Hause sind, dann bescheren wir trotzdem am Abend bei uns wenn wir wieder da sind.
Für die Zukunft würde ich mir wünschen den Zauber von Weihnachten zu behalten. Kleine Heimlichkeiten und Vorfreuden für die Kinder schaffen und mich nicht so stressen lassen. Zeit mit der Familie genießen und nutzen. Und ich würde mir wünschen, dass auch andere wieder mehr Kind sind und sich Herzenswärme behalten.
Wie verläuft Weihnachten denn bei Euch?