Trauer, Wut und Scham weltweit, nachdem Hosni Mubarak sich geweigert hat, zurückzutreten. Der jüngste Diktator der Welt - Mubaraks despotische Methoden waren erst vor drei Wochen aufgedeckt worden - will zwar Macht abgeben, sträubt sich aber dagegen, einen von Guido Westerwelle und Barack Obama vorgeschlagenen Nachfolger zu ernennen.
Den Grund dafür decken jetzt Enthüllungen der "Bild"-Zeitung (Foto oben) auf: Wie die Reporter dort herausfanden, hat sich der zuletzt in Sachsen-Anhalt als SPD-Rebell in Erscheinung getretene Hans Püschel entschlossen, bei den anstehenden Wahlen in Ägypten als Nachfolger des demnächst zurückgetretenen Diktators Hosni Mubarak angeboten. Der umstrittene Mitgründer der SPD im westlichsten der östlichen Bundesländer wolle als parteiloser Kandidat für die erst kürzlich aus der sozialistischen Internationale ausgeschlossenen Regierungspartei NDP kandidieren, meldet das Blatt.
Experten scheint Püschel ein idelaer Übergangskandidat: Der 62-Jährige ist verglichen mit Mubarak jung genug, um schnell das Ohr der Jugend gewinnen, hieß es. Zudem habe er als Bürgermeister von Krauschwitz langjährige Regierung- und Verwaltungserfahrung.
Auch die Landesregierung in Magdeburg und gesellschaftliche engagierte Vereine wie "Miteinander" begrüßten den Umzug des kürzlich aus der SPD ausgetretenen Sozialisten von Krauschwitz nach Kairo. Damit werde "etwas Spannung aus der Landtagswahl genommen", bei der Püschel sonst wohl eine "unheimliche Anziehungskraft"(SZ) entwickelt hätte.