Was in einer kleinen Werkstatt im dänischen Naestved begann, ist heute Teil einer glorreichen Designgeschichte. Die Firma Kähler Design kann auf eine über 175 Jahre währende Tradition zurückblicken. Wir wollen euch dieses tradtionsreiche Unternehmen näherbringen und zeigen, wie die Tradition heute gelebt wird.
Kindhestegarde. So hieß die Straße, in der Hermann Joachim Kähler 1839 seine erste Töpferei eröffnete. Mit viel Begeisterung stellte er zunächst Gebrauchsgegenstände her - so war es damals für Töpfer üblich. Der erste „Kähler" leitete die Firma bis ins Jahr 1872 und gab die Verantwortung dann seine Söhne ab.
Einer der beiden, Hermann August Kähler, sollte das Unternehmen alsbald weltberühmt machen. Schon früh experimentierte er mit Glasuren und Lüsterfarben. Vor allem die rote hatte es ihm angetan. Und eine metallisch-rot glasierte Vase begeisterte auch das Publikum auf der Pariser Weltausstellung 1889. Hermann A. Kähler machte die rote Lüsterfarbe zum Markenzeichen der Firma - und vermarktete Kähler schnell international. Er war auf zahlreichen Ausstellungen vertreten, verhandelte mit Geschäftsleuten und hatte Anfragen von Museen. New York, Paris, Berlin und Brüssel sind nur einige Städte, in denen Kählers Werke hoch gefragt waren. Selfmade-Man Kähler! Die zentrale Bedeutung von Hermann August Kähler für das Unternehmen ist bis heute in markanter Weise sichtbar: Seine Signatur HAK prangt auf allen Produkten. Dänische Handwerkskunst mit hohem Wiedererkennungswert! 🙂
Eine ähnlich prägende Wirkung für Kähler hatte Svend Hammershøi. Der Maler und Keramiker kam 1893 zur dänischen Firma und sollte ihr bis zu seinem Tod 1948 erhalten bleiben. Kein Künstler in der Firmengeschichte arbeitete so lange mit Kähler zusammen wie Hammershøi. Seine Arbeiten zeichneten sich durch ihr voluminöses Erscheinungsbild und die starken, deutlichen Rillen aus. Diese Werke werden heute durch die nach ihm benannte Serie geehrt. Sie begeistert Design- und Porzellanliebhaber weltweit und hat nicht nur in skandinavischen Wohnzimmern einen festen Platz. Womöglich habt ihr auch eine Vase in seinem Design?
Und was macht Kähler Design noch so beliebt? Für mich ist es vor allem die Fortführung und Weiterentwicklung des großen dänischen Kulturerbes. Klassische Muster werden heute bei Kähler durch verschiedene renommierte Designerinnen und Designer modern interpretiert. Ein gutes Beispiel dafür ist die Omaggio-Serie. Die beiden Designerinnen Ditte Reckweg und Jelena Schou Nordentoft haben mit ihrer Gestaltung eine wunderbare Hommage an Kählers Tradition geschaffen. Die breiten und klaren Streifen erzeugen das charakteristische Erscheinungsbild der Vasen. Durch das hell-weiße Porzellan entsteht so zudem ein herrlicher Kontrast. Wie findet ihr die Omaggio-Vasen? 🙂