Die zuständige Sekretärin für Kinder in Brasilia erklärt dazu: “Seit Jahrzehnten hat man das Zentrum verwahrlosen lassen. Die Überfüllung führt zu Streitereien und Gewalt, die man nicht in den Griff bekommt. In einem Umfeld wie diesem ist es schwer eine Politik der Resozialisierung zu betreiben”. Bereits 2010 hatte das Innenministerium des Bundesdistrikts und der Nationalrat für Justiz die Schließung des Zentrums wegen seiner “chaotischen Struktur” und der Tatsache, dass es sich zu einer “Müllhalde für Jugendliche” entwickelt habe, verlangt. Im November 2010 legte der Gerichtshof des Bundesdistrikt ein Datum für die Schließung des Zentrums fest, aber erst im März 2011 kamen die verantwortlichen Behörden überein, das Zentrum zu schließen. Gestern erklärte jetzt das Innenministerium, dass es jetzt den gerichtlichen Beschlüssen nachkommen wolle und dass das Zentrum bis Ende des Jahres geschlossen werden soll. Der Nationalrat für Justiz werde in der kommenden Woche eine Inspektion machen.
Demnächst sollen die ersten Jugendlichen nach und nach in ein neues provisorisches Zentrum gebracht werden. Dieses Zentrum solle ein Kapazität für 300 Jugendliche haben und nach Altersgruppen abgeteilt sein. Es werde auch eine Schule mit berufsausbildenden Werkstätten geben. Aus dieser Mitteilung kann man schließen, wie die Jugendlichen bisher “verwahrt” wurden und man kann das Wort “Müllhalde” oder “Käfighaltung” nur noch als eine sarkastische Umschreibung der Realitäten benutzen.
Siehe auch:
Gerechtigkeit in Brasilien: Vorbeugehaft für Obdachlose, Straflosigkeit für Vermögende
Brasiliens neue Vision für Straftäter
Informationsquelle
Três jovens morrem em 20 dias em centro para menor infrator – JusBrasil
Rebelião no CAJE - SBT Brasília 12-09-11 –YouTube