Kaffee als Espresso

Kaffee als Espresso

Espresso tropft aus der Synesso Espressomaschine beim Bonanza Coffee Heroes, Berlin. Hier entsteht ein Espresso (laut letzte Informationen) aus 14 bzw. 16 gramm Espressomehl.

Ein einzelnes Produkt ist Symbolträger für ein Land, für Individualität, für Qualität, für Genuss, für Bitterkeit und Intensität – ein Espresso. Zumindest solange dieser auf italienischer Art zusammengestellt, gebrüht und serviert wird.

Die erste Espressomaschine wurde in Frankreich entwickelt. Laut mancher Quellen geschah dies im Jahr 1822, laut anderen in 1848. Ein Prototyp wurde auf einer Messe in Frankreich präsentiert, jedoch ohne Erfolg. Erst gegen Anfang der 20. Jahrhundert gelang es auf kommerzielle Ebene die Idee zu realisieren, die die Espresso Welle initiiert und über die ganze Welt innerhalb 100 Jahren sich entfaltet hat. Der Ursprung geht auf  Desiderio Pavoni zurück, der eine Maschine in seiner Werkstatt an der Via Parini in Mailand entwickelt hatte und diese an Luigi Bezerra verkaufte. Bezerra meldete hierfür ein Patent in 1902/1903 an, das bei der Mailänder Ämter registriert ist. Auf der Mailänder Internationale Messe in 1906 presentierte Bezerra die Anfänge, von was wir heute als Espressomaschinen kennen. 

Am 6. Juli 1998 wurde das Nationale Institut für italienischen Espresso (Istituto Nazionale Espresso Italiano - INEI) gegründet, mit der Absicht, die Originalität des Espressos zu schützen und zu fördern. Obwohl Kaffee als Frucht mit Italien nichts zu tun hat und Espresso keine reine italienische Erfindung ist, hat keine Kultur so viel für die Entwicklung, Qualität und Popularitität des Espressos geleistet, wie die Kaffeekultur Italiens. Die Würde, mit der das italienische Volk dieses Getränk zelebriert, sowie ihre Leistungen zur Technologie und Ästhetik der globalen Kaffeeindustrie sind wichtige Gründe dafür. Um die Qualität dieses Getränks zu bewahren, hat das INEI am 24. September 1999 den Espresso zertifizieren lassen. Somit müssen folgende Bedingungen erfüllt werden, bevor ein gastronomisches Unternehmen einen Kaffee als zertifizierten italienischen Espresso verkaufen darf. Obwohl es mehrere Mischverhältnisse gibt, Kaffeemischungen, Geräte zur Zubereitung des Getränks, sowie Material und Form der Tassen sind alle geregelt. Die INEI legt folgende Vorlagen vor:

  • 7 gm (± 0,5 gm) Espressomehl
  • Wassertemperatur 88°C (± 2°C)
  • Temperatur des Getränks in der Tasse 67°C (± 3°C)
  • Wasserdruck der Maschine 9 bar (± 1)
  • Zeit zum Rausfließen des Getränks 25 Sekunden (± 2,5)
  • Menge des Getränks, inklusiv Crema 25 ml (± 2,5)

Soweit ein Espresso Italiano.

Vor allem in westlichen Hemisphären wird dieses Getränk als bester Kaffee beurteilt. Dies ist dennoch eine höchst subjektive Einstellung und innerhalb der globalen Möglichkeiten, ein „Espresso“ zu bekommen, gibt es viele und wesentliche Unterschiede. Diese Unterschiede haben sich insbesondere in Länder herausgestellt, die in den letzten Dekaden durch Kaffee Forschung und konstruktive Kaffee Fanatismus, zur Qualität und Vielfalt in der Kaffeeindustrie beigetragen haben. Beispiel hierfür ist die Kaffeemenge, die ein Espresso ausmacht. Während in Italien eine starke Mischung mit Robusta Anteil bevorzugt und pro Portion 7 gramm verwenden wird, in Neuseeland, Kanada, den USA, Deutschland und Groß Britanien wird viel mehr mit 14, 16 und manchmal 21 gramm gearbeitet. Diese Mengen werden u.a. damit erklärt, dass die Mischungen gewöhnlich aus reinem Arabica Kaffee sind . Diese Art ist milder und enthält weniger Koffein, als die Robusta Kaffeekerne. Italienische Espressomischungen enthalten üblicherweise ein 15 - 40% Robusta.

Ob mit 7, 14 oder 21 gramm Kaffee in der Tasse, es bleibt Geschmacksache, ob Espresso „das Beste“ ist. Sicherlich wird er oft bevorzugt, aber Vorzug heißt nicht immer Qualität. Viele Getränke haben eine reiche Entwicklung erlebt und es bleibt eine Sache der Präferenz allein, welcher ist der Bessere. Zu den bekanntesten bzw. kulturreichen gehören der türkische Mokka, äthiopischer Kaffee und Espresso.

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