Die rot-goldenen, rundlichen Taxen aus Mexiko Stadt sollen bis Ende des Jahres von der Bildfläche verschwinden. Von den 130.000 Taxen, die in der Hauptstadt der mittelamerikanischen Nation herumfahren, sind etwa 8000 VW Käfer. Nun will sich die Regierung von den Auslaufmodellen verabschieden und umweltschonendere Wagen als Taxifahrzeuge einführen. Zudem ist inzwischen gesetzlich vorgeschrieben, dass alle Taxen in Mexiko vier Türen haben müssen. Doch noch immer sind viele „Taxistas“ ihren alten Vehikeln treu, die von den Mexikanern als „Vocho“ bezeichnet werden. Trotz meiner Käfer-Liebe gebe ich es zu: Die meisten der Fahrzeuge sind schon lange reif für die Schrottpresse. Doch auch das kann ich verstehen: Den Taxifahrern fällt es trotzdem schwer, sich von ihren oftmals langjährigen Lebensgefährten zu verabschieden. Da macht es auch nichts, dass die Tür knarzt, die Sitze muffig riechen, viel Sprit verbraucht wird oder der Tachostand fast die 600.000 km Marke überschreitet.
Ein mit Herzblut begeisterter VW Käfer-Fahrer wie ich oder ein mexikanischer Taxifahrer legen zudem auch schon mal Wert auf die Original-Ausstattung des Schmuckstücks. Da darf das mittlerweile, im Gegensatz zu den heutigen Abspielgeräten doch recht alte Autoradio natürlich nicht fehlen. Ich gebe euch gerade mal einen Kurz-Überblick über die Originalradios, die im Laufe der Zeit in Käfer eingebaut wurden. Begonnen hat alles mit dem Becker Monza-Modell für den Brezel Käfer in den 50er-Jahren. Dann folgten nur noch Blaupunkt Modelle, manche wurden nur in VW Käfer eingebaut, andere auch in Porsche 365 oder in den VW Bus.
Der VW Käfer ist nicht nur ein hübsches und besonderes, sondern auch ein zuverlässiges Auto. Sollte doch einmal etwas kaputt gehen, kann es derzeit noch in Mexiko von den Taxifahrern selbst repariert werden. Die Regierung will die Taxifahrer mit einer Anschubfinanzierung von umgerechnet 865 Euro beim Kauf eines neuen Fahrzeuges unterstützen. Doch auch dann kann ich nicht glauben, dass Käfer Ende des Jahres dann alle verschrottet werden. Bestimmt werden auch einfach ein paar von ihnen umlackiert und weitergefahren, bis der Motor seinen Geist aufgibt. Und dann muss unbedingt ein neuer her.
