Kachelmann kommt gut voran
Erstellt am 3. Oktober 2011 von Ppq
@ppqblog
Aus der Entfernung sieht es so aus, als habe er aufgegeben. Nach Monaten entwürdigender Nachstellungen, nach dem flächendeckendem Abriß von klassischen Kachelflächen und der Opferung selbst historischer Bausubstanz, nur um Fliesenprojekte zu vernichten war der hallesche Kachelmann, der sich vorgenommen hatte, die gesamte Innenstadt neu zu verfliesen, ins die Defensive geraten. Über Wochen fanden Kachelfreunde trotz intensiver Feldforschung keine neuen Kunstklebungen mehr an den alten Fassaden der Saalestadt. Fast schien es, als habe Kachel Gott, wie ihn seine Fans im In- und Ausland nennen, seinen großen Plan aufgegeben.
Nun aber ist wieder Hoffnung, denn mit einem neugeklebten Klassiker aus den Anfangstagen der Kachelkultur hat sich der Kleinkünstler mit dem großen Anspruch, Halle als erste Stadt weltweit durch eine Vollverfliesung in den Unesco-Weltkulturerbekatalog zu künstlern, zurückgemeldet. Die kreischbunten "Fäuste", angebracht mitten in der beliebtesten Einkaufsstraße, die die Einheimischen liebevoll "kleine Uli" nennen, läuten einen heißen Kachelherbst ein: In Zeiten der Finanzkrise bezieht Kachel Gott offenbar unmissverständlich Stellung für die Armen, Entrechteten und Ausgebauteten aller Länder, stellt er sich kompromisslos an die Seite von Wallstreet-Belagerern und Sozialdemokraten, die hartnäckig gegen Spekulanten und Finanzmärkte eintreten.
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