Tanz auf Glas
von Ka Hancock
- Hardcover, Knaur HC
02.09.2013, 528 S. - 19,99 €
ISBN: 978-3-426-65322-7 - Verlag: Droemer Knaur
Buchinfo
Vielleicht hätten Lucy Houston und Mickey Chandler sich nie verlieben dürfen. Und erst recht nicht heiraten. Denn beide haben ein schweres Schicksal zu tragen. Doch die Liebe geht ihre eigenen Wege, und so führen Lucy und Mickey eine ungewöhnliche, aber glückliche Ehe. Als ihr Leben eine dramatische Wendung nimmt, wird die Kraft ihrer Gefühle einer harten Prüfung unterzogen.Autoreninfo
Ka Hancock, in Utah geboren, arbeitet als Krankenschwester und hat sich auf den Bereich der Psychiatrie spezialisiert. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Salt Lake City und hat vier erwachsene Kinder. "Tanz auf Glas" ist ihr Debütroman.(Quelle: Droemer Knaur)
Meine Meinung
Emotionen so echt, so ehrlich auf höchster Stufe. Mein Bestseller des Jahres.So oder in ähnlicher Form ist mein Fazit. Wer dieses Buch nicht liest, ist selber Schuld, denn hier verpasst ihr Gefühle, die euch Herzschmerz bereiten, weil ihr dabei seit, weil ihr mitfühlt. Jeder der sagt, das ist übertrieben, hat das Buch nicht gelesen, jeder der sagt, Emotionen pah, der scheint keine zu besitzen.
Ka Hancock hat mit Ihren Debütroman eine Glanzleistung vollbracht. Mich hat sie überzeugt, mich hat sie als ihren größten Leser gewonnen. Gedanken, die auf mich einströmen wechseln sich ab mit nicht aussprechbaren Worten. Ich brauchte ein bisschen Zeit, um mich wieder zu beruhigen.
Es passiert nicht oft, das ich in die Geschichte hineinwachse, wie ein stiller Beobachter. Wo ich dabei stehe, ohne helfen zu können, auch wenn das Bedürfnis danach übermächtig wird. In keinen Buch wie diesen, wünscht man sich nicht das Ende, das unausweichlich ist. Nicht immer gibt es solche Happy Ends. Denn auch wenn man die schwere des Themas kaum tragen kann, gibt es auch hier ein Ende, was dich leicht lächeln lässt. Das letzte Mal geschah es bei John Greens "Das Schicksal ist ein mieser Verräter".
Das Buch überrascht. Wenn man den Klappentext liest, denkt man nicht an viele Gefühle, viele Emotionen oder einer atemberaubenden Story. Man erwartet keine Turbolenzen, die dich als Leser aus der Bahn werfen könnten. Nein, man denk doch schon recht harmlos. Für mich war in erster Linie das Cover das Ausschlaggebene. Die Schlichtheit des Bildes, die passenden Farben, die Einfachheit. Perfekt. Hier greife ich zu, weil es neugierig macht.
Der Schreibstil ist gar nicht so schwer, sondern sogar eher leicht. Sie schafft es eine perfekte Mischung zu kreieren, die für den Transport von Emotionen so wichtig ist. Das gelingt ihr hier sehr gut. Durch die Aufteilung des Buches wird eine ebensolche Dringlichkeit der Gefühle spürbar. Die Mischung aus Rückblenden, den geschriebenen Wort Mickeys und Lucy Gedanken und Erzählungen bekommst du einen sehr schönen Einblick in die Geschehnisse. Eine Liebe, wie sie schwieriger nicht sein kann. Mickeys Krankheit edeutet schon eine Herausforderung, aber Lucy weiß damit umzugehen. Sie ist die Stärkste von drei Schwestern, die sich gar nicht so sieht. Für sie ist es verständlich ihn zu lieben und auch Mickey kann nicht anders, auch wenn er Lucy nicht belasten möchte. Ich möchte gar nicht soweit vorgreifen und zu viel erzählen, denn dieses Buch erwarten von euch, selbst erobert zu werden.
Dadurch, das die Autorin selbst aus der Sparte kommt, kann sie natürlich viel besser den Krankheitsverlauf der Krankheiten beschreiben. Es gelingt ihr, ohne viele verdrehte und nicht verstehende Fachbegriffe, dem Leser einiges klar werden zu lassen. Man versteht Mickey und Lucy, die Schwestern und Freunde der gesamten Familie. Man muss sie mögen. Am Anfang dachte ich erst, oho, so viele Personen, wenn das mal nicht schief geht, aber so ist es nicht, man lernt alle kennen, sie gehören zur Kleinstadt, die ebenfalls in meinen Vorstellungen real ist. Alle sind besonders und fügen sich wunderbar in die Geschichte ein.
Eigentlich kann ich gar nicht all meine Gedanken hier aufschreiben. Es sind zu viele, um Herr ihrer zu werden. Das Lucy und Mickey mit Krankheiten kämpfen, dass sie eine starke und große Familie, wo auch all die Freunde und Ärzte zu zählen, hinter sich haben und das sie eine Liebe verbindet, die so stark und verbunden ist, sind nur kleine Gedanken zu Handlung. Die Emotionen und Gefühle allerdings, sind nicht in Worte zu fassen. Sie sind da und ohne Tränen geht es gar nicht. Dabei ist es nicht Mitleid, was ich empfinde. Ich fühle mich hier integriert, ich stehe daneben und lebe mit, möchte umarmen und lachen, möchte Trost spenden und lieben.
Man kann diesen Roman nicht beschreiben, man muss ihn lesen und fühlen.
Man weint vor Glück und Freude, Trauer und Schmerz, aber es lohnt sich, denn hinterher bist selbst du glücklich. Versprochen.
Eure Aline