Justine privat – Spring nicht

Justine privat – Spring nicht
Es gibt Tage da scheint die Sonne in einem fröhlichen Grau. Die Blumen scheinen alle verwelkt zu sein und die Schmetterlinge haben offenbar ihre Farben verloren. Obwohl man die Augen erst seit wenigen Stunden auf hat, kommt einen der Tag doch bereits verloren vor.Heute ist so ein Tag.Mir fehlt die Motivation, der Antrieb, der Funken der das Leben zu etwas schönem macht. Wie ein nasser Sack mit schmutziger Wäsche sitze ich in der Bahn während die Geisterhaftem Gestalten meiner Mitmenschen sich an mir vorbei schleichen. Ich kann nicht einmal benennen welches Gefühl sich gerade in meiner Brust breit macht.Diese Dauerschleife aus Hinfallen, Aufstehen, Hinfallen hat mich derartig abgestumpft das ich an Tagen wie diesen einfach gar nichts fühle. Das Leben schmeckt nach faden Müsli ohne Früchte oder Schokolade. Ich steige aus der Bahn und atme die Luft tief ein, doch auch das vermag in mir keine Gefühlsregung auslösen.Alles ist so furchtbar fade, dass ich darüber nachdenke mich mit Absicht die Stufen hinunter fallen zu lassen, um irgendwas zu fühlen. Doch ich halte mich davon ab. Immerhin ist es nicht der erste sonnengraue Tag in meinem Leben. Ein Typ kommt mir entgegen und sieht mich schief an, als würde man mir meine Lustlosigkeit am Leben heute ansehen. Vielleicht sind es aber auch die grünen Haare die heute zu allen Seiten abstehen. Mir ist es egal.Auf der Arbeit kommt die übliche Smalltalk Frage wie es mir denn geht. Leider kann ich sie nicht beantworten und zucke nur mit den Schultern, während ich versuche mich zumindest nützlich zu fühlen. Auch das klappt nicht wirklich, obwohl ich meinen letzten Zeit Rekord um fast 10 Minuten unterbiete, bis ich mit allen Aufgaben fertig bin. Bevor die ersten Gäste kommen, habe ich also noch mehr Zeit die ich verschwenden kann.Mit einem Kaffee setze ich mich nach draußen. Es ist heiß, zumindest das kann ich fühlen. Die Luft ist schwer und drückt. Irgendwann gehe ich wieder rein, poliere die Messer und denke darüber nach meine Unterarme aufzuschlitzen, damit das Rot meines Blutes endlich etwas Farbe in diesen Tag bringt. Doch ich halte mich davon ab und lege die Messer zur Seite.  Und dann plötzlich macht die Zeit einen Sprung. Ich habe Feierabend, aber ich gehe nicht nach Hause. Ich will niemanden mit meinem Unmut zur Last fallen, stattdessen gehe ich runter zum Hafen.Eigentlich liebe ich das Bild. Das Wasser, die Sonne und die Möwen. Doch nichts davon dringt wirklich in mein Bewusstsein vor. Jeder Schritt erscheint mir erdrückend sinnlos. Ein Graffiti auf dem Boden verkündet in großen Buchstaben: SPRING NICHT!Wie eine Warnung scheint es mir entgegen zu leuchten. Nein, ich springe nicht.
Morgen ist ein neuer Tag – und vielleicht sogar ein besserer.

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