Justine privat: Quarter-Life-Crisis

Justine privat: Quarter-Life-Crisis

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Zugegeben, mich hat die Quarter-Life-Crisis nicht erst mit den 25. Geburtstag ereilt (den Post dazufindet Ihr hier). Mit 21 hatte ich meine Schule und meine Ausbildung fertig und war dabei, ganz normal in meinem Beruf zu arbeiten. Doch obwohl ich eigentlich hätte glücklich sein müssen, war ich es nicht. Ich hatte mir den falschen Beruf ausgesucht. Es fühlt sich an wie eine gigantische Belastung an, jeden Tag aufzustehen und in die Praxis zu fahren. Also habe ich etwas geändert, statt Praxis hieß es dann eine Weile Krankenhaus. Doch auch hier wurde ich nicht glücklich - das genaue Gegenteil war der Fall. Nach einem FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) in einem Behindertenheim hatte ich endgültig die Nase voll von der Medizin. Danach folgte ein Ausflug durch diverse gastronomische Betriebe - Kellnern macht durchaus Spaß, aber das gelte Gelbe vom Ei ist es nicht. Also doch noch mal die Schulbank drücken … Und da sitze ich nun. Mit Mitte Zwanzig wieder in der Schule und ich fühle mich genau wie mit 15 komplett fehl am Platz. Obwohl es im Gegensatz zu meiner ersten Schulzeit doch mehr Spaß macht und ich auch meine Aufgabe als Klassensprecherin und Schülersprecherin mag. Irgendwie ist es dennoch komisch. 
Trotz meines bunten Lebenslaufes, fühlt es sich an, als hätte ich doch noch gar nichts erreicht. Ungeachtet der Tatsache, dass ich schon eine Zeit in den USA verbringen durfte, ist es so, als hätte ich noch nichts von der Welt gesehen.Und das Schlimmste von allem: Wohin genau es gehen soll weiß ich immer noch nicht. Die Liste der Dinge, die ich nicht mehr machen will, ist schon ziemlich lang. Nur leider verpasse ich immer den Moment, auch der positiven Seite einen Punkt dazuzugeben. Ich habe keine Ahnung, was ich nach dem Abitur mache, wohin ich gehe oder was ansonsten passiert. Vom Prinzip her stört mich das auch nicht, außer ich blicke auf mein Geburtsdatum und mir wird klar, dass ich, wenn alles gut läuft, noch 75 gute Jahre habe. Ein Viertel meines Lebens ist einfach vorbei gegangen und ich hatte mir vieles ganz anders vorgestellt. Die wenigsten Wünsche sind wirklich in Erfüllung gegangen und mehr Zweifel sind dazu gekommen, als auf eine Liste passen. Natürlich bringen mir diese finsteren Gedanken herzlich wenig. Was also kann ich dagegen machen? Ich habe weder das Geld für einen Selbstfindungstripp quer durch Europa, noch für ein schnelles Auto, mit dem ich meine Komplexe überspielen kann. Ich würde es wahrscheinlich auch gar nicht fahren, denn ich hasse es, selbst am Steuer zu sitzen. Was also dann? Diese Frage stelle ich mir oft, schiebe sie noch öfter zu Seite und mache einfach weiter wie bisher. Mir war schon immer klar, dass das Leben kein Ponyhof ist und ich muss mir immer wieder sagen, dass es auch gute Tage gibt. Ganz ohne Selbstzweifel und mit einem vollen Kühlschrank. Dennoch - die Gedanken sind da. Ein richtiges Rezep dagegen habe ich noch nicht gefunden. Ich kämpfe einfach immer weiter für die Möglichkeiten, die ich haben will. Was anderes bleibt mir auch nicht übrig, oder?

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