Wenn Schlaf und Wachen ihr Maß überschreiten, sind beide böse.
Hippokrates
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Schlaflosigkeit nennen es die einen. Nachtheulen die anderen. Das Zweite gefällt mir besser, es klingt nicht nach einer Störung, sondern nach einer dunklen Leidenschaft. Melodramatik liegt mir in solchen Zeiten immer besonders gut. Besonders bei Vollmond bekomme ich selten schnell die Augen zu. Ich liege im Bett und höre die Geräusche der Nacht, als seien sie das lang ersehnte neue Album vom Kotzreiz. Mit einer ähnlich aufregenden Wirkung.Nach all den Jahren der Übung als Nachschwärmer, weiß ich inzwischen etwas besser, wie ich mit diesen Nächten umgehe und versuche, mich nicht mehr unter Druck zu setzten. Erfolglose Einschlafversuche machen einen nur noch unruhiger. Einfach liegen bleiben, die Augen zukneifen und darauf hoffen, dass der Schlaf einfach über einen kommt, funktioniert in der Regel nicht. Also habe ich mir angewöhnt, nicht liegen zu bleiben. Ich stehe dann auf, räume die Küche auf oder setze mich auf mein Sofa, um noch etwas zu lesen. In Zeiten der Vorprüfungen nahm ich mir auch mitten in der Nacht noch die Lernkarten vor. Wenn ich schon nicht schlafen kann, will ich mich selbst nicht frustrieren, während ich wach liege und nichts tue.Gerade wenn der Stress des Alltags für mich zu viel wird und mich meine Gedanken am Einschlafen hindern, hilft es mir etwas zu tun. Alles, bloß nicht in dem eigenen Sud hin und her wälzen. Die Uhr versuche ich, dabei zu ignorieren. Stattdessen bin ich erst einmal aktiv und warte was passiert. Mein Körper wird mir schon sagen, wann er wieder bereit für den Ruhemodus ist. Um ihn zu unterstützen, versuche ich es meist mit Kräutertee, doch das beruhigt eher meinen Magen als meine Gedanken. Das Gegen-alles-Heilmittel ist auch hier manchmal Yoga. Ich versuche es mit einigen Dehnübungen, Entspannungen und manchmal auch mit Meditation. Je nachdem wie schlimm meine Schlaflosephase schon geworden ist.