Langsam fühle ich mich wie in einem dieser Teeny Filme. Das Mädchen und der Junge sind glücklich, haben sich gegen alle Umstände durch gesetzt und stehen nun vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens: Liebe oder die gute Uni, an die nur einer von Beiden gehen kann … Es geht mir auf die Nerven. Dieses ständige entscheiden, dieses Abwiegen zwischen den Optionen. Viel zu oft habe ich mich von meinen Gefühlen leiten lassen, mich für die Liebe und gegen mich entschieden. Doch gerade jetzt, wo wir zusammen auf dem Sofa sitzen, einen Horrorfilm schauen und die Wuffine zufrieden zu unseren Füßen grunzt, bin ich glücklich. Ich will das nicht aufgeben. Ich will ihn nicht verlieren, aber ich will auch nicht hier bleiben. „Denk nicht zu viel darüber nach“, raunt er mir ins Ohr und küsst meine Stirn. Doch so einfach ist es nicht. Der Gedanke ihn nicht mehr um mich zu haben, macht mich krank. Auch wenn diese Kluft in der letzten Zeit zwischen uns ist, diese vielen Fragen, Sorgen und Ängste. Auch wenn wir uns ständig streiten, ich Taschentuchpackungen nach ihm werfe und ihn einen Idioten nenne. „Die paar Monate vergehen schneller, als du denkst“, nuschle ich wage und drücke meine Nase in seine Brust. Sein Geruch ist fast so einzigartig wie sein Herzschlag. „Eine Etappe nach der Nächsten, hast du das nicht gesagt?“Ich muss grinsen. „Ich weiß.“Obwohl er sich gerade bemüht, der Starke von uns zu sein sehe ich auch ihm die Angst und den Schmerz deutlich an. Meine Entscheidung ist gefallen, ich werde gehen und meine Heimat verlassen. Doch noch weiß ich nicht, ob ich diesen Weg alleine gehen muss oder mit dem Menschen, in den ich mich verliebt habe.
Mir ist bewusst, dass es egal, wie seine Entscheidung aussieht, irgendwie weiter geht. Doch das ändert nichts. Nicht jetzt und nicht später. Liebe lässt sich nicht durch rationales Denken umstimmen. Wir küssen uns, als könnten wir damit den Fragen entgehen und tun das was wir am besten können: Uns in einander verlieren.