Justine privat - Abfuck

Von Justinewynnegacy
Ich wache auf und bin zerstört.Meine Gedanken fliegen zurück zu den Momenten, bevor ich es geschafft habe, mich ins Bett zu schleifen. Leider erinnere ich mich allzu deutlich an die kuscheligen Augenblicke über meiner Toilette und den beißenden Geschmack von Pfeffi  in meiner Kehle. Früher dachte ich, mit Mitte Zwanzig ist man mit diesen Dingen durch - also den Alkohlabstürzen. Jedoch scheint es mir eher anders herum. Sie werden zwar wesentlich weniger, doch dafür heftiger und statt eines Blackouts kann ich mich auch noch an mein Elend erinnern.Unter größten Anstrengungen versuche ich aufzustehen, torkle und stoße gegen die Tür, die mich ins Wohnzimmer führt. Innerlich muss ich lachen, denn so wie das gerade gerumst hat, hätte es eigentlich weh tun müssen. Doch mein Körper ist noch immer betäubt. Meine Wuffine gibt ein genervtes Grunzen von sich, die Arme musste mich aushalten. Sobald ich in das Zimmer trete, schrecke ich zurück, nicht nur weil es so verflucht hell ist - sondern auch weil mein bester Freund mit einer heißen Rothaarigen auf meiner Couch fummelt. In meinem Kopf erscheint ein Rückblick, der mir zu verstehen gibt, das ich zwar ihren Namen vergessen habe, sie aber mag. Auch das noch - Übernachtungsgäste. Wie ist das denn passiert? Eigentlich hatten mein Freund und ich uns fest vorgenommen, genau das zu vermeiden. Immerhin muss der Arme auch gleich zur Arbeit. Ich blicke über die Landschaft aus leeren Bierflaschen und umgestoßenen Gläsern, doch so richtig bekomme ich das Ende des Abends nicht mehr zusammen. 
Statt mich zu fragen, wie und was so los ist, schleife ich mich weiter - die Toilette ist mein bester Freund. Ich kann es sehr gut verstehen, dass man viele tausend Euro für ein Hightech Luxus Klo ausgibt, soviel Stunden im Badezimmer - da lohnt sich das schon. Ich mache mich frisch so gut es geht, blicke an mir herunter und beschließe, dass es ratsam wäre, mir etwas anzuziehen. Zwar habe ich eine recht hohe Toleranz an Nacktheit, doch man muss ja nicht sprichwörtlich mit dem nackten Hintern in jedes Gesicht springen. Also schnell die Zähne geputzt um den Geschmack halbwegs los zu werden und eine Hose übergestreift - schon besser … Nein, Stopp!Doch nicht …Ich falle zurück auf die Toilette und übergebe mich fast - leider nur fast, denn Flüssigkeit habe ich offenbar keine mehr im Körper. Das würde auch erklären, warum ich mich fühle, als hätte ich stundenlang in der Wüste gelegen. Mit tauben Beinen geht es weiter in die Küche - auch hier sieht es aus, als hätten wir eine fette After-Show-Party geschmissen und nicht nach einem gemütlichen Zusammensitzen mit 5 Freunden. Ich schiebe die Bierflaschen zur Seite und zucke unter dem ständigen Geklirre zusammen. Furchtbar, wie laut plötzlich alles zu sein scheint. Am besten erstmal einen Kaffee!Unter größten Anstrengungen schaffe ich es irgendwie, die Kaffeemaschine anzuschmeißen, bemerke aber nicht, das die Hälfte des Kaffees auf dem Boden landet. Ist auch egal, fällt nicht auf. Torkelnd führt mich mein Weg wieder ins Wohnzimmer, wo die Rothaarige gerade gehen will. Frühstück will sie nicht. Schade, vielleicht hätte sie mir noch einmal ihren Namen gesagt. Aber sie muß sich eine Sonnenbrille von mir zu leihen - es ist eindeutig zu hell draußen, dass sehe ich schon durch die dunklen Vorhänge. Sie geht, mein bester Freund sieht mich mit einer Mischung aus Stolz und Scham an und ich muss innerlich lachen, zumindest so lange, bis mir wieder schlecht wird. 
Ich brauche Kaffee und Frühstück - beides sofort!