Just Cause 4 im Test – Ein Nerd hebt ab

Diktatoren, Explosionen und Wingsuits. In Kombination rufen diese Wörter sofort die Assoziation zur Just Cause Reihe hervor. Auch im vierten Teil der schwedischen Extreme-Sandbox schlüpft ihr abermals in die sonnengebräunte Agency-Haut von Rico Rodriguez. Die Just-Cause-Reihe selber feierte ihren Einstand 2006 auf der Xbox, Xbox 360 und PlayStation 2. Nun sind wir 12 Jahre und zwei Generationen weiter und befassen uns mit der nun vierten Zerstörungsorgie auf der nächsten Tropeninsel. Die Zutaten haben sich bei den Avalanche Studios auch im Jahr 2018 nicht wirklich geändert. So setzen die Schweden wieder auf eine weitläufige frei erkundbare Insel, Jede Menge Waffen und Fahrzeuge, hunderte Kanonenfutter KI-Soldaten und als Sahnehäubchen eine Physik-Engine in der alles explodieren kann. Wie viel Sterne wir nach unserem Aufenthalt im Urlaubsparadies Solis vergeben, lest ihr im Test.

Der Nächste Bitte

Just Cause 4 im Test – Ein Nerd hebt ab

Ein wenig kreativ zeigt sich Avalanche Studios dieses Mal in seiner Gegner-Wahl. So bekämpft ihr auf dem fiktiven Inselstaat Solis nicht wieder bloß einen schurkischen Diktator, sondern eher seine rechte Hand und Anführerin seiner Privatarmee. Diese hört auf den typisch bösen Namen „Die Schwarze Hand". Bei Kennern der Reihe macht es jetzt wohl kurz einmal Klick. Richtig, denn auf Mitglieder dieser Söldner-Organisation schoss man bereits im Erstling, sowie dem dritten Teil. Angeführt werden die Truppen aus Solis von Commander Gabriela Moralis, die zeitgleich die Schwester einer wichtigen Verbündeten ist. Die Geschichte liefert euch die typischen Soap-Twists und spielt in Just Cause 4 neben der Action und den vielen Explosionen eh nur die zweite Geige. Mit gehobenem Alter kommt scheinbar selbst bei Rico auch etwas die Vernunft zum Vorschein. Anders als sonst stellt er die gesamte Insel nun nicht selber auf den Kopf, sondern zettelt einen waschechten Rebellen-Krieg an. Denn davon gibt es auf der Insel genügend. Es fehlte lediglich ein geeigneter Führer um den chaotischen Haufen zu bändigen.

Appropos Chaos

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Chaos ist gleichzeitig nämlich auf Solis ein Status den es zu erhöhen gilt, so denn ihr neue Rebellentruppen freischalten wollt. Und darauf kommt es bei Just Cause ja auch im Grunde an. Chaos stiften. Und das klappt in der Regel mit allem was Krach macht, wo wir wieder bei den Explosionen sind. Jede Nebenmission oder jedes Event hat im Grunde nur Zerstörung zum Ziel und füllt euer Chaos-Barometer. Habt ihr eine neue Stufe erreicht, könnt ihr neue Truppen rekrutieren und diese auf der Landkarte verschieben um somit die Frontlinie zu ändern. Auf diese Art schaltet ihr neue Nebenmissionen für das entsprechende Gebiet frei und verringert natürlich stark den Einfluss und das Aufkommen der Schwarzen Hand in diesem Gebiet. Wer also seine Armee vergrößern möchte, zerstört fleißig feindliche Stützpunkte, eskortiert Nachschubversorgungen oder holt Flugschiffe der Schwarzen Hand vom Himmel.

Get over here

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Wie ein bekannter Mortal Kombat-Charakter verfügt auch Rico über einen Enterhaken. An die unglaubliche Coolness eines gewissen gelben Ninjas kommt Rico zwar nicht ganz ran (ein Enterhaken ist ja auch kein Kunai), dafür kann er aber deutlich mehr Unsinn mit seiner Version anrichten. Euer fest installiertes Hilfsmittel ist quasi der Anker und das Zentrum im Spiel. Sei es zur Fortbewegung, im Kampf oder zur Lösung der „Rätsel" - euer Enterhaken unterstützt euch bei all diesen Vorhaben und erleichtert euch das Leben. Die generelle Fortbewegung in Just Cause 4 ist schon ohne den Haken sehr abwechslungsreich und komfortabel. Hubschrauber, Kampfflugzeug, Jeep oder Jetski sind an sich schon eine feine Sache, jedoch nicht immer direkt und überall verfügbar. Jedenfalls nicht zu Beginn des Spiels, später könnt ihr euch Fahrzeuge per Airdrop vor die Stiefel liefern lassen - yay. Muss es also mal schnell gehen, schießt ihr euch mit dem Haken durch die Landschaft, findet einen Aussichtspunkt und jagt anschließend mit dem Wingsuit durch Solis - Das macht Laune, steuert sich unterm Strich jedoch irgendwie unsauber und nicht flüssig.

Vielseitig einsetzbar

Just Cause 4 im Test – Ein Nerd hebt ab

Im Kampf ist der Enterhaken euch ebenso wie beim Movement ein guter Diener. Zu den einfachsten Taktiken gehört es ihn plump auf einen Gegner zu schießen und sich so an diesen ranzuziehen und ihm einen Tritt zu verpassen. Viel lustiger sind jedoch die Kombinationen mit den verschiedenen Modi des Hakens. So bekommt ihr bald die Chance zwei Ladungen zu verschießen und diese mit Mods zu verstärken. So kettet ihr mehrere Gegner zusammen, lasst Menschen wie Fahrzeuge gleichermaßen in die Luft schweben und lasst das Ganze auf Wunsch sogar noch per Fernzünder explodieren. Neu ist außerdem, dass alle gefundenen Schießeisen nun auch einen zweiten alternativen Feuermodus bieten. Ein schweres MG klappt somit per Knopfdruck ein Schild aus oder Sturmgewehre verteilen Granaten unter euren Widersachern. Die Kampfsteuerung plagt sich mit den selben Problemen herum wie schon die des Movement. Sie ist irgendwie einen Ticken hakelig, ungenau und unpräzise. Problematisch bei einem Spiel, dessen Fokus offenkundig beim Gameplay liegt. Ansonsten löst ihr mit dem Enterhaken kleinere Physikrätsel und öffnet Türen oder gebt Generatoren damit eine Stromzufuhr.

Unwetter-Warnung

Just Cause 4 im Test – Ein Nerd hebt ab

Eine weitere große Neuerung stellen die Wetter-Verhältnisse dar. Ohne jetzt zu sehr spoilern zu wollen. Die Schwarze Hand arbeitet unter anderem an experimentellen Waffen, die das Wettersystem verändern und sein natürliches Zerstörungspotential nutzen sollen. Sturmböen, Orkane und Flutwellen wären somit steuerbar und als Waffe einsetzbar. Und da selbst die größte Supermacht nicht auf Wind oder Wasser schießen kann, stellt dieses Vorhaben für die Agency eine ernst zunehmende Gefahr für die Welt dar. Für euch bedeutet das vornehmlich etwas mehr Chaos und Spaß. Da durch den Wind umherfliegende Panzer, Soldaten und anderes Millitär-Gut irgendwie den Hauch eines skurril-anmaßenden Stahl-Ballets versprüht. Als sei das nicht bescheuert genug, saust und ballert ihr euch mit eurem Wingsuit durch eben jene tanzende Schwermetall-Sinfonie und fragt euch, ob es noch abgedrehter gehen könnte.

Die Effektgewitter kosten Schönheit

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Ja, ein gelungener Wortwitz - Effektgewitter. Wegen der Wetterverhältnisse, ihr versteht? Ach lassen wir das... So abgedroschen wie mein Humor auf Basis schlechter Wortspiele, so abgedroschen ist leider auch die technische Seite um Just Cause 4. Im neudeutschen Videospiel-Journalismus nennt man das Ganze dann wohl „Downgrade". Denn Just Cause 3 kam irgendwie frischer, schärfer und detaillierter daher. Die Schönheit wurde im vierten Teil klar der Framerate geopfert, die im direkten Vorgänger noch so etwas wie den Hauptkritikpunkt darstellte. Das Spiel hatte damals mit starken Einbrüchen der Bildwiederholungsrate zu kämpfen und vermieste sich somit so manche Rezession. Nun stimmt die Framerate weitestgehend, aber das Spiel an sich wirkt sehr unscharf und die Texturen blass und nicht mehr zeitgemäß. Schade, hier hatte ich mir definitiv mehr erhofft. Der schwache technische Gesamteindruck wird durch die eher mäßige Synchro noch verstärkt. Solltet ihr also zu den Grafik-Fetischisten gehören, wird euch die Präsentation von Just Cause 4 nicht unbedingt überzeugen.

Fazit:

Just Cause 4 ist für mich persönlich nicht die Spaßgranate geworden, die ich erhofft habe. Neben der technischen Schwäche, der seichten B-Movie Story oder der uneleganten Steuerung ist es vor allem der generelle Spielfluss der mich einfach nicht begeistern oder motivieren will. Ich vermisse das Hurra-Feeling und ärgere mich über die komplizierte und ungenaue Steuerung und bin enttäuscht ob all der guten Ideen, wie das alles mit etwas mehr Feinschliff gewirkt hätte. So macht das Spiel seine Hausaufgaben irgendwie etwas unbefriedigend und hinterlässt beim Zocken den faden Beigeschmack einer etwas überhasteten Produktion. Ärgerlich, da man mich mit Over The Top Action im Grunde leicht an den Haken bekommt. Aber ich wollte die Wortspiele ja sein lassen.

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